Die Nachfolge Jesu – die Verheißung des Kreuzes

28. September 2013 in Aktuelles


Franziskus-Perle des Tages: Wie wird mein Kreuz sein? Das wissen wir nicht, aber es wird kommen. Bitten wir um die Gnade, nicht vor dem Kreuz zu fliehen, wenn es kommt. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) „Bitten wir um die Gnade, nicht vor dem Kreuz zu fliehen, wenn es kommt!“ Darum betete Papst Franziskus bei der heutigen heiligen Messe in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses „Domus Sanctae Marthae“.

Der Papst ging bei seinen Betrachtungen vom Tagesevangelium aus (Lk 9, 43b-45), in dem Jesus den Jüngern sein Leiden ankündigt: „Der Menschensohn wird den Menschen ausgeliefert werden“ (V. 44). Mit diesen Worten, die die Jünger nicht begriffen, versetze Jesus sie in Erstaunen, da sie an einen „Triumphzug“ gedacht hätten: „Doch die Jünger verstanden den Sinn seiner Worte nicht; er blieb ihnen verborgen, so dass sie ihn nicht begriffen. Aber sie scheuten sich, Jesus zu fragen, was er damit sagen wollte“ (V. 45). Für sie sei es besser gewesen, nichts zu sagen, es sei für sie besser gewesen, nichts zu verstehen als die Wahrheit zu begreifen, die Jesus ihnen gesagt habe:

„Sie hatten Angst vor dem Kreuz, Angst hatten sie vor dem Kreuz. Petrus selbst, nach jenem feierlichen Bekenntnis in der Gegend von Caesarea Philippi, tadelt den Herrn, als ihm Jesus dies ein weiteres Mal sagt: ‚Nein, nie, Herr! Das nicht!’ Er hatte Angst vor dem Kreuz. Doch nicht allein die Jünger, nicht allein Petrus, sondern Jesus selbst hatte Angst vor dem Kreuz! Er konnte sich nichts vormachen, er wusste. So groß war die Angst Jesu, dass er an jenem Abend des Gründdonnerstags Blut schwitzte. So groß war die Angst Jesu, dass er fast dasselbe wie Petrus gesagt hätte, fast... ‚Vater, lass diesen Kelch an mir vorübergehen. Dein Wille geschehe’. Das ist der Unterschied!“

Das Kreuz mache uns auch beim Werk der Evangelisierung Angst, so Franziskus, doch es gebe da die Regel, dass der Jünger nicht größer sei als der Meister: „Es gibt da die Regel, dass es keine Erlösung ohne das Vergießen des Blutes gibt“. So gebe es kein fruchtbares apostolisches Werk ohne das Kreuz:

„Vielleicht denken wir..., ein jeder von uns mag denken: ‚Und mir, was wird mir geschehen? Wie wird mein Kreuz sein?’ Wir wissen es nicht. Wir wissen es nicht, aber es wird kommen! Wir müssen um die Gnade bitten, nicht vor dem Kreuz zu fliehen, wenn es kommt: voller Angst, ja? Das ist richtig! Das macht uns Angst. Die Nachfolge Jesu aber endet dabei. Mir kommen die letzten Worte in den Sinn, die Jesus zu Petrus gesprochen hat, bei jener Krönung zum Papst am See Tiberias: ‚Liebst du mich? Weide! Liebst du mich? Weide!’... Doch die letzten Worte waren: ‚Sie werden dich dorthin bringen, wohin du nicht gehen willst!’ (vgl. Joh 21,15-19). Die Verheißung des Kreuzes“.

Franziskus beendete seine Betrachtungen mit einem Gebet zu Maria: „Ganz nahe bei Jesus am Kreuz war seine Mutter, seine Mama. Vielleicht wird es heute, an dem Tag, an dem wir zu ihr beten, gut sein, sie um die Gnade zu bitten, uns nicht die Angst zu nehmen – diese muss kommen, die Angst vor dem Kreuz... –, sondern um die Gnade, dass wir nicht vor dem Kreuz erschrecken und vor ihm fliehen. Sie war dort und weiß, wie man nahe beim Kreuz stehen muss“.

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