Lehrerin schmeißt Job an muslimischer Schule wegen Schleierzwang

26. September 2013 in Aktuelles


Anfangs habe die Frau darin eingewilligt, im Klassenraum einen Schleier zu tragen. Als sie jedoch außerhalb der Unterrichtszeiten darauf verzichtet habe, sei sie von männlichen Kollegen «zurechtgewiesen» worden


London (kath.net/KNA) Im englischen Derby hat eine 50-jährige christliche Lehrerin ihren Job an einer muslimischen Schule aufgrund der dort geltenden Kleidungsvorschriften aufgegeben. Wie der «Daily Telegraph» (Mittwoch) berichtet, sehen die Richtlinien der Al-Madinah Schule vor, dass weibliche Angestellte ihren kompletten Körper mit Ausnahme von Händen, Gesicht und Füßen verhüllen.

Anfangs habe die Frau, die dem Bericht zufolge über 20 Jahre Unterrichtserfahrung verfügt, darin eingewilligt, im Klassenraum einen Schleier zu tragen. Als sie sich jedoch außerhalb der Unterrichtszeiten darauf verzichtet habe, sei sie von männlichen Kollegen «zurechtgewiesen» worden. «Den Kopf zu bedecken war für mich als Christin ungewohnt, und hätte ich gewusst, dass dies auch für die nicht-muslimische Belegschaft verpflichtend ist, hätte ich niemals diesen Job angetreten», zitiert das Blatt die Lehrerin.

Weil sie sich schließlich weigerte, den Vorschriften schriftlich zuzustimmen, sei sie zunächst beurlaubt worden und habe nach vier Monaten auf die Rückkehr an den Arbeitsplatz verzichtet. Die vor einem Jahr gegründete Schule hat rund 200 Schüler im Alter zwischen 4 und 16 Jahren. Wegen Beschwerden über die Behandlung von Schülerinnen steht die Schule bereits im Fokus der Schulaufsichtsbehörden.

Schulleiter Stuart Wilson wies in einem Brief an die Eltern die Vorwürfe zurück. Behauptungen, wonach Mädchen und Jungen ungleich behandelt würden, seien «komplett falsch». Was die Kleidungsvorschriften für Lehrpersonal angehe, so werde darauf in sämtlichen Stellenausschreibungen und Bewerbungsgesprächen hingewiesen.

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