Das Geld ist der Kot des Satans

20. September 2013 in Aktuelles


Franziskus-Perle des Tages: der Götzendienst am Geld macht das Denken krank und lässt vom Glauben abirren. Erst Reichtum, dann Eitelkeit, schließlich Hochmut: die Sprache des Teufels. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Das Geld macht das Denken und den Glauben krank. Es führt ab Abwege. Der Götzendienst am Geld verursacht Übel wie die Eitelkeit und den Stolz, die den Menschen gleichsam auf manische Weise diesen müßigen Dingen verfallen lassen. Dies betonte Papst Franziskus nach dem Bericht von „Radio Vaticana“ in seiner Predigt bei der heiligen Messe in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses „Domus Sanctae Marthae“.

„Ihr könnt nicht beiden dienen, Gott und dem Mammon“ (vgl. Lk 16,13): ausgehend von der Lesung aus dem ersten Brief an Timotheus („Wer aber reich werden will, gerät in Versuchungen und Schlingen, er verfällt vielen sinnlosen und schädlichen Begierden, die den Menschen ins Verderben und in den Untergang stürzen“) dachte der Papst über die Beziehung zwischen dem Weg Jesu und dem Geld nach. In der Liebe zum Geld liege etwas, das von Gott entferne. Es gebe viele Krankheiten, viele Sünden, doch Jesus unterstreiche besonders dies: „die Gier nach Geld nämlich ist die Wurzel aller Übel“. Gefangen von jenem Verlangen seien viele vom Glauben abgewichen und hätten viele Qualen verursacht: „Die Macht des Geldes ist so groß, dass sie dich vom Glauben abbringt, ja sogar den Glauben verlieren lässt: sie schwächt ihn und du verlierst ihn“.

„Das Geld lässt auch das Denken krank werden“, so Franziskus weiter, „und führt auf einen anderen Weg. Diese müßigen Worte, nutzlose Diskussionen... Und es geht weiter... Daraus entstehen Neid, Streit, üble Nachrede, böse Verdächtigungen, Konflikte unter Menschen, die im Geist verdorben und ohne Wahrheit sind, die die Religion als Einnahmequelle betrachten. ‚Ich bin katholisch, ich gehe zur Messe, weil mir das einen gewissen Status verleiht. Ich habe ein gutes Ansehen... Dann aber mache ich meine Geschäfte, nicht? Ich bin ein Liebhaber des Geldes’. Und hier haben wir ein Wort, das wir so oft in den Zeitungen finden: ‚Menschen, die im Geist verdorben sind’. Das Geld verdirbt! Da gibt es keinen Ausweg“.

Wenn du den „Weg des Geldes“ wählst, „so wirst du am Ende verdorben sein“. Dem Geld eigne diese Verführungskraft, einen langsam in die Verdammnis hineingleiten zu lassen. Aus diesem Grund benutze Jesus zu diesem Thema so starke Worte:

„‚Ihr könnt nicht beiden dienen, Gott und dem Mammon’. Das kann man nicht: entweder dem einen oder dem anderen! Das ist kein Kommunismus, ja? Das ist Evangelium pur! Das sind die Worte Jesu! Was geschieht mit dem Geld? Anfangs bietet dir das Geld einen gewissen Wohlstand. Gut, dann fühlst du dich ein wenig wichtig und es stellt sich die Eitelkeit ein. Wir haben es im Psalm gelesen, dass sich diese Eitelkeit einstellt (‚Sie verlassen sich ganz auf ihren Besitz und rühmen sich ihres großen Reichtums’). Diese Eitelkeit, die zu nichts nützt, die dich aber für eine wichtige Person halten lässt: das ist die Eitelkeit. Und aus der Eitelkeit entsteht Hochmut, entsteht Stolz. Das sind die drei Stufen: der Reichtum, die Eitelkeit und der Stolz“.

„Keiner kann sich mit dem Geld retten!“, so der Papst eindringlich. Dennoch „wählt der Teufel immer diesen Weg der Versuchungen: den Reichtum, damit du meinst, selbstgenügsam zu sein; die Eitelkeit, damit du dich wichtig fühlst; und schließlich den Stolz, die Hochmut: die Hochmut ist die Sprache des Teufels“:

„‚Aber Pater, ich lese die Zehn Gebote und keines spricht schlecht vom Geld. Gegen welches Gebot versündigt man sich, wenn man etwas um des Geldes willen tut?’ Gegen das erste! Du versündigst dich durch den Götzendienst! So ist das: weil das Geld zum Götzen wird und du es ehrst! Und aus diesem Grund sagt Jesus, dass man nicht dem Götzen ‚Geld’ und dem lebendigen Gott dienen kann. Die ersten Kirchenväter – ich spreche vom dritten Jahrhundert, so zwischen 200 und 300 – drückten sich auf starke Weise aus: ‚Das Geld ist der Kot des Satans’. So ist es. Denn es macht uns zu Götzendienern und unseren Sinn mit der Hochmut krank, es lässt uns auf manische Weise müßigen Fragen verfallen und vom Glauben abirren, es verdirbt“.

Der heilige Paulus, so Franziskus abschließend, sage uns, diese Dinge zu meiden: „Strebe unermüdlich nach Gerechtigkeit, Frömmigkeit, Glauben, Liebe, Standhaftigkeit und Sanftmut“ (1 Tim 6,11), auch nach Geduld, gegen Eitelkeit und Stolz, und nach Sanftmut: „Das ist der Weg Gottes, nicht jener der götzendienerischen Macht, die dir das Geld geben kann“. Die Demut „ist der Weg, um Gott zu dienen. Der Herr stehe uns allen bei, nicht in die Falle des Götzendienstes am Geld zu tappen“.

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