FAZ: Verlagsgruppe Weltbild droht Insolvenz

9. September 2013 in Aktuelles


Paukenschlag rund um das kirchliche Krisenunternehmen: Bistümer Köln, Trier, Aachen und Münster sollen sich an den Beschluss zur Gründung einer Stiftung nicht mehr gebunden fühlen. Unternehmen macht Verluste, Banken werden nervös


Frankfurt (kath.net)
Dem Weltbild-Verlag droht nach einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung die Insolvenz. Das Unternehmen soll trotz eines Milliarden-Umsatzes seit längerem Verluste machen. Nach Informationen der Zeitung verhalten sich die Geschäftsbanken einschließlich der kirchlichen Banken Liga und Pax so, dass die Zahlungsunfähigkeit des Unternehmens nicht ausgeschlossen ist. Die Gesellschafter von Weltbild – zwölf Diözesen, die Soldatenseelsorge Berlin sowie der Verband der Diözesen Deutschlands (VDD) – liegen über Weltbild seit Jahren im Streit. Unter dem Eindruck einer öffentlichen Debatte über den Vertrieb erotischer und esoterischer Produkte hatten die Gesellschafter Ende November 2011 beschlossen, Weltbild zu verkaufen. Später wurde der Beschluss geändert, eine Stiftung war geplant. Offensichtlich gibt es diese bis heute nicht. Laut FAZ sollen sich die Bistümer Köln, Trier, Aachen und Münster an den Beschluss zur Gründung einer Stiftung nicht mehr gebunden fühlen. Hinter den Kulissen bereiten sie den Verkauf von Weltbild vor. Angesichts der Uneinigkeit der Gesellschafter haben die Geschäftsbanken laut FAZ jetzt dem Unternehmen eine Frist von wenigen Wochen gesetzt.

Weltbild ist am Montag laut KNA
Presseberichten über eine angeblich bevorstehende Insolvenz entgegengetreten. Der Umbau des Unternehmens führe zu einer
"vorübergehenden Verlustsituation", teilte die Geschäftsführung am Montag in Augsburg mit. Aus ihrer Sicht sei der Fortbestand des Unternehmens in keiner Weise gefährdet. Weltbild begründete das Minus in der Bilanz unter anderem mit dem
"gezielten Rückbau" von Filialen und zugleich "hohen Anlaufinvestitionen" im Digitalgeschäft. Diese würden erst zeitversetzt zu Gewinnen führen.

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