Priester bringt Gottes Liebe in die Todeszelle

6. September 2013 in Chronik


Die Begegnung mit zum Tode verurteilten Verbrechern hätte auch seinen eigenen Glauben gestärkt, berichtet ein katholischer Priester aus der Gefangenenseelsorge.


Columbus (kath.net/CNA/jg)
Die Seelsorge bei Gefangenen, die zum Tod verurteilt sind, habe auch seinen Glauben an die Macht der göttlichen Vergebung gestärkt, sagt P. Lawrence Hummer, ein katholischer Priester in Chillicothe im US-Bundesstaat Ohio.

Menschen die sich auf den Tod vorbereiten würden sich nicht sehr voneinander unterscheiden, gleichgültig ob sie in einem Hospiz oder einem Gefängnis seien, sagte der Priester gegenüber CNA. „Wenn sie die Kraft der Vergebung der Sünden entdecken, die aus dem Glauben an Christus erwächst, der sie vergeben kann, der heilen und retten kann, dann konzentrieren sie sich mehr darauf wo sie hin gehen als darauf wo sie waren“, sagte er wörtlich. Er sage den zum Tode Verurteilten nichts anderes als was er den Angehörigen seiner Pfarre sage: „Gott liebt dich und möchte dass du deine Sünden bereust.“

Besonders intensiv sei die Begegnung mit Mark Wiles gewesen, erinnert sich der Priester. Wiles hat 1985 einen Teenager bei einem Raubüberfall ermordet. Im Gefängnis ließ er sich katholisch taufen. In den Stunden vor seiner Hinrichtung im April 2012 betete Wiles den Rosenkranz, ging zur Beichte und empfing die Krankensalbung und die Kommunion. „Ich habe nicht viel mehr gemacht als bei ihm zu sein und die Sakramente der Kirche zu spenden“, erinnert sich der Priester. Wiles habe wie kaum ein anderer die Gnade der Vergebung Gottes an sich erfahren. Dies hätte auch seinen Glauben an die Kraft der Vergebung gestärkt, sagt Hummer.


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