Über Fernsehen und Kirchgang

1. September 2013 in Deutschland


Studie über Freizeit-Aktivitäten: Immer noch geht etwa jeder zehnte Deutsche mindestens einmal pro Woche zum Gottesdienst - Liebste Freizeitbeschäftigung ist - Überraschung! - das Fernsehen


Hamburg (kath.net/idea) Der Kirchgang gehört nicht zu den beliebtesten Freizeitaktivitäten der Deutschen. Neun Prozent aller Bürger ab 14 Jahren gehen mindestens einmal pro Woche in eine christliche Gemeinde, 18 Prozent einmal pro Monat, 35 Prozent einmal pro Jahr und 65 Prozent seltener oder niemals. Der durchschnittliche monatliche Gottesdienstbesuch ist in den vergangenen sechs Jahren um drei Prozent gesunken. Das geht aus dem „Freizeit-Monitor 2013“ hervor. Für diese Studie befragte die Stiftung für Zukunftsfragen von British American Tobacco (BAT) in Hamburg 3.000 Personen ab 14 Jahren.

Sowohl die Alten wie die Jungen zählen zu den eifrigsten Kirchgängern: 31 Prozent der Ruheständler gehen mindestens einmal im Monat zum Gottesdienst, gefolgt von den Jugendlichen mit 22 Prozent. 18 Prozent der Familien mit Kindern lassen sich regelmäßig in der Kirche sehen, während die Alleinstehenden mit sechs Prozent das Schlusslicht bilden. Auf dem Land ist der Kirchgang mit 24 Prozent stärker verbreitet als in den Städten (13 Prozent). Tendenziell gehen mehr Niedriggebildete (20 Prozent) als Höhergebildete (17 Prozent) zum Gottesdienst.

Nach den jüngsten Zahlen aus dem Jahr 2011 kamen an einem Durchschnittssonntag 3,7 Prozent der 23,6 Millionen evangelischen Kirchenmitglieder und 12,3 Prozent der Katholiken zum Gottesdienst.

Knapp vier Stunden Freizeit pro Werktag

Die Bundesbürger haben pro Werktag im Durchschnitt drei Stunden und 49 Minuten freie Zeit; das sind 14 Minuten weniger als im Jahr 2010. Ruheständler verfügen mit fünf Stunden und acht Minuten über das größte Kontingent, Familien mit Kindern mit zwei Stunden und 47 Minuten über das kleinste. Jugendliche haben durchschnittlich vier Stunden frei, doch büßten sie gegenüber 2010 am meisten ein, nämlich 49 Minuten.

Die häufigste Freizeitbeschäftigung ist das Fernsehen: 96 Prozent sehen mindestens einmal pro Woche fern. Darauf folgen das Telefonieren von zu Hause aus (88), Radiohören (86) sowie Zeitschriften oder Zeitungen lesen (75).

Jeder Fünfte ist ehrenamtlich aktiv

19 Prozent nehmen mindestens einmal pro Monat eine ehrenamtliche Aufgabe wahr – zwei Prozent mehr als im Jahr 2007. Am stärksten engagiert sind hier Familien mit Kindern (25 Prozent), gefolgt von den Ruheständlern (22). In einem Verein aktiv sind 22 Prozent der Deutschen; hier liegen die Jugendlichen mit 51 Prozent mit weitem Abstand an der Spitze, gefolgt von Familien mit Kindern (25). In einer Bürgerinitiative engagieren sich acht Prozent der Befragten; das sind fünf Prozent weniger als vor sechs Jahren. Alle Altersgruppen sind mit Anteilen zwischen sieben Prozent (Alleinstehende sowie Familien mit Kindern) und zehn Prozent (Ruheständler) relativ gleichmäßig verteilt.



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