Tebartz-van Elst in Rom - Gespräche zur Lage im Bistum Limburg

28. August 2013 in Deutschland


Bistumssprecher: Tebartz-van Elst hatte von sich aus kurzfristig um einen Termin bei Ouellet gebeten - Limburger ZdK-Mitglied Barbara Wieland: Wer für den Bischof ist, redet nicht drüber.


Limburg (kath.net/KNA/pl) Der Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst (Foto) ist am Mittwoch nach Rom gereist. Dort traf er mit dem Präfekten der Bischofskongregation, Kardinal Marc Ouellet, zusammen, wie Bistumssprecher Stefan Schnelle auf Anfrage bestätigte. Tebartz-van Elst hatte den Angaben zufolge von sich aus kurzfristig um einen Termin bei Ouellet gebeten. Der Bischof habe bei dem Gespräch «größte Unterstützung und Solidarität in der aktuellen Situation erfahren» und sei für diesen Rückhalt sehr dankbar, hieß es.

Am Dienstagabend hatte das Limburger Domkapitel über die Lage im Bistum diskutiert. Bistumssprecher Schnelle nannte die Unterredung «gut und konstruktiv». Er verwies darauf, dass es sich um die seit längerem anberaumte erste Gesprächsrunde des Gremiums nach der Sommerpause gehandelt habe. Alle Mitglieder seien zugegen gewesen. Dem Domkapitel gehören an: der Limburger Domdekan Günther Geis, der dem Kapitel vorsitzt, Weihbischof Thomas Löhr, Generalvikar Franz Kaspar, Prälat Helmut Wanke, Dompfarrer Gereon Rehberg und der Frankfurter Stadtdekan Johannes zu Eltz.

Zwischen dem Limburger Bischof Tebartz-van Elst und Teilen seiner Diözese kommt es derzeit zu öffentlich ausgetragenem Streit, kath.net hat berichtet.

Dabei seien im Bistum durchaus nicht alle gegen Bischof Tebartz-van Elst, so stellte Barbara Wieland am Dienstag im Interview mit der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ fest. Wieland ist Mitglied sowohl in der „Diözesanversammlung im Bistum Limburg“ wie auch im „Zentralkomitee“ der deutschen Katholiken (ZdK). Doch „die, die für ihn sind, reden nicht darüber“, denn sie hätten das Gefühl, dass ihnen alles, was sie sagen, im Munde herumgedreht wird. Persönliche, gute Erfahrungen mit dem Bischof werden kleingeredet.“

Wieland weist darauf hin, dass im Bistum ist nicht alles gelöst wäre, „wenn der Bischof ginge. Außerdem ist es keine christliche Haltung, jemanden im Falle eines Streits einfach davonzujagen. Nicht nur in Limburg, auch im Zentralkomitee der deutschen Katholiken, in dem ich tätig bin, wird dem Bischof vieles unterstellt, was nicht stimmt. Zum Beispiel ist die Bildung von Großpfarreien im Bistum Limburg, verglichen mit anderen Diözesen, ein gut organisierter Prozess. Der Bischof war für synodal beratene Änderungen gegenüber seinen Plänen immer offen.“

Im Interview kritisierte Wieland auch, dass aus vertraulichen Sitzungen „gezielt Informationen“ weitergegeben worden seien. Zwar sei sie nicht dafür, „Dinge zu vertuschen, aber wenn jemand aus Sitzungen berichten will, soll er dies offen sagen“.

Das Interview in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ in voller Länge: Im Gespräch: Barbara Wieland „Es sind nicht alle gegen den Bischof“

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Foto: Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst © Bistum Limburg/W. Baumann


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