Franziskus: In Syrien schweige der Lärm der Waffen!

25. August 2013 in Aktuelles


Christsein bedeutet nicht , ein ‚Etikett’ zu haben, sondern den Glauben im Gebet, in den Werken der Nächstenliebe, in der Förderung der Gerechtigkeit, im Tun des Gute zu leben und zu bezeugen. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Angelus am 21. Sonntag im Jahreskreis, letzter Angelus im August. Ab der ersten Septemberwoche wird Papst Franziskus langsam wieder sein übliches Arbeitsprogramm aufnehmen. Nach über zwei Monaten Pause wird am 4. September die erste Generalaudienz nach der Sommerzeit stattfinden.

Nach seiner Katechese zum Angelus richtete Franziskus einen Appell angesichts der dramatischen Lage in Syrien. Das Wachsen der Gewalt in einem Bruderkrieg verbunden mit dem Anstieg von Massakern, wie sie in diesen Tagen zu sehen gewesen seien, „drängt mich erneut, meine Stimme zu erheben, damit der Lärm der Waffen einhalte“. Nicht der Krieg biete Perspektiven der Hoffnung zur Lösung der Probleme, „sondern die Fähigkeit zur Begegnung und zum Dialog“.

Aus der Tiefe seines Herzens bezeugte der Papst seine Nähe im Gebet und seine Solidarität mit allen Opfern des Konflikts. Franziskus forderte alle auf, die Hoffnung auf den Frieden immer lebendig zu halten. Der Papst appellierte an die internationale Gemeinschaft, „dass sie sich gegenüber dieser tragischen Situation sensibler zeige und alles tue, um der teuren syrischen Nation zu helfen und eine Lösung für einen Krieg zu finden, der Zerstörung und Tod sät“.

In seiner Ansprache vor dem sonntäglichen Mittagsgebet ging Franziskus vom Evangelium des Tages (Lk 13,22-30) aus, das einlade, über das Thema des Heils nachzudenken. Auf die Frage: „Herr, sind es nur wenige, die gerettet werden?“, antworte Jesus nicht direkt. Es sei nicht wichtig, wie viele gerettet werden: „Wichtig vielmehr ist, wie und was der Weg zum Heil ist“. So sage Jesus: „Bemüht euch mit allen Kräften, durch die enge Tür zu gelangen; denn viele, sage ich euch, werden versuchen hineinzukommen, aber es wird ihnen nicht gelingen“ (V. 24).

Das Bild der Tür komme in den Evangelien immer wieder vor und erinnere an das des Hauses. Jesus sage, dass es eine Tür gebe, die in die Familie Gottes eintreten lasse, „in die Gemeinschaft mit ihm“. Diese Tür sei Jesus selbst, der zum Vater führe. „Die Tür Jesu ist nie verschlossen“, so der Papst: „sie immer für alle offen, ohne Unterschiede, ohne jemanden auszuschließen, ohne Privilegien“. Jesus warte dabei besonders auf den Sünder. Alle seien eingeladen, durch diese Tür zu schreiten, durch die Tür des Glaubens, „in sein Leben einzutreten und ihn in unser Leben eintreten zu lassen, damit er es verwandelt, erneuert, ihm die volle und dauerhafte Freude schenkt“.

Heute seien viele „Türen“ festzustellen, die einladen und ein Glück versprächen, das nur einen Moment dauere, sich in sich erschöpfe und keine Zukunft habe. Der Papst rief den Gläubigen zu: „Haben wir keine Angst, durch die Tür des Glaubens an Christus zu schreiten, ihn immer mehr in unser Leben eintreten zu lassen, immer mehr aus unseren Egoismen herauszugehen, aus unserer Verschlossenheit, aus unserer Gleichgültigkeit gegenüber den anderen!“. Jesus sei kein „Blitz“, sondern ein ruhiges Licht.

Gewiss sei die Tür Jesu „eng“, da sie fordere, ihm unser Herz zu öffnen, uns als Sünder zu erkennen, die seines Heils und seiner Vergebung bedürfen, seiner Liebe“. Jesus fordere auf, die Demut zu haben, sein Erbarmen anzunehmen und sich von ihm erneuern zu lassen: „Jesus sagt uns im Evangelium, dass Christsein nicht bedeutet, ein ‚Etikett’ zu haben, sondern den Glauben im Gebet, in den Werken der Nächstenliebe, in der Förderung der Gerechtigkeit, im Tun des Guten zu leben und zu bezeugen. Durch die enge Tür, die Christus ist, muss unser ganzes Leben gehen“.

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