Jugendtreffen in der gemarterten Stadt Aleppo

3. August 2013 in Weltkirche


Zeitgleich mit Rio beteten 850 junge Syrer mit vier katholischen Bischöfen: „Ich war verwundert, so viele Jugendliche zu sehen, die keine Angst hatten... Alle bezeugten einen inneren Frieden, der gewiss ein Geschenk des Herrn ist", sagt ein Bischof.


Aleppo (kath.net/Fidesdienst) Während Papst Franziskus mit den Jugendlichen in Rio de Janeiro den Schlussgottesdienst zum Weltjugendtag feierte, versammelten sich zeitgleich Jugendliche in Aleppo zum gemeinsamen Gebet. Am 28. Juli kamen dazu rund 850 christliche Jugendliche aus den verschiedenen Gemeinden der Stadt ins Jugendzentrum „George und Matilde Salem“ der Salesianer von Don Bosco im Stadtviertel al-Sabeel. Vier katholische Bischöfe nahmen teil. Das Treffen endete mit der Weihe der syrischen Jugendlichen an das Unbefleckte Herz Mariens.

Der armenisch-katholische Bischof Boutros Marayati beschreibt im Gespräch mit dem Fidesdienst die bewegenden Eindrücke: „Ich war verwundert, so viele Jugendliche zu sehen, die keine Angst hatten und dies in einer Stadt, die vom Krieg entstellt ist. Alle bezeugten einen inneren Frieden, der gewiss ein Geschenk des Herrn ist.

Bei vielen hat die lange Krise und das Leid, das sie sehen mussten, den Blick dafür geschärft, was zur Rettung des eigenen Lebens unter allen Umständen beiträgt. Es hat auch das Bewusstsein von der Zuneigung Jesu für jeden einzelnen unter ihnen zugenommen und viele wollen sich künftig durch das Gebet und den Dienst an den Mitmenschen in den Dienst des Herrn stellen.

Wir haben auch die die Worte gehört, mit denen sich Papst Franziskus an den ersten Tagen des Weltjugendtags an die Jugendlichen wandte, der sie dazu aufforderte, den Mut nicht zu verlieren. Diese Worte haben unser Jugendtreffen erleuchtet“.

Der Bischof beschreibt den inneren Frieden, den er bei den Jugendlichen in Aleppo spürte: „Sie haben versucht, sich über Skype mit den Jugendlichen in Rio in Verbindung zu setzen, doch die Internetverbindungen funktionierten nicht. Trotzdem war das Klima entspannt und die Jugendlichen scheinen sich trotz der Belagerung nicht verängstigen zu lassen oder an ihrer Zukunft als Christen zu zweifeln. Trotz der vielen Teilnehmer gab es keine Schutzmaßnahmen oder Initiativen der Selbstverteidigung. Und, Gott sei Dank, verlief alles gut“.


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