"Clonaid"-Vize plädiert für "Menschenrecht auf ein Kind"

21. Jänner 2003 in Chronik


Das Angebot richte sich vor allem an unfruchtbare Paare, Homosexuelle, AIDS-Kranke und Singles, meinte Thomas Kaenzig von "Clonaid" im Gespräch mit Radio Vatikan.


Vatikan (www.kath.net)Für ein "Menschenrecht auf ein Kind" plädierte Thomas Kaenzig, der Vizepräsident von Clonaid, in einem Interview mit "Radio Vatikan". "Wir sind für das Menschenrecht der freien Wahl der Reproduktion." In den meisten Fällen gehe es um Paare, die nach jahrelangen Unfruchtbarkeitsbehandlungen kämen. Sie hätten "große Hoffnungen", was die Klontechnologie angeht. Nach Ansicht von "Clonaid" richte sich das Angebot des "reproduktiven Klonens" vor allem an fünf Gruppen von Menschen: Unfruchtbare Paare, homosexuelle Paare, AIDS-kranke Menschen, Paare, die ein Kind verloren haben, und Singles, "die nicht unbedingt einen Partner haben, aber trotzdem ein Kind haben möchten mit ihren eigenen Genen".

Befragt nach dem "genetischen Abfall" bzw. den Fehlversuchen beim Klonen meinte Kaenzig: "Es ist ganz klar, dass es wie bei der Invitrofertilisation auch nicht beim ersten Mal klappt." Man habe "innerhalb des Prozesses Misserfolge gehabt". Es habe sich nicht um "Abfall" gehandelt, sondern einfach nur zum Zellen. Heute gebe es eine sehr gute Erfolgsrate vom Stadium der Implantation. "Wir haben zehn Implantationen gemacht - und davon waren fünf erfolgreiche Schwangerschaften. Das ist einesehr hohe Erfolgsrate."

Dass das angeblich erste geklonte Kind, Eva, vor der Öffentlichkeit versteckt wird, begründet Kaenzig mit der Sicherheit, die er der Familie gewähren wolle. Auch vom ersten IVF-Baby seien erst im Alter von zehn Jahren Fotos veröffentlicht worden, behauptete er. In nächster Zeit seien weitere Geburten von Kindern zu erwarten. "Wir haben zehn Implantationen gemacht, fünf davon haben zu erfolgreichen Schwangerschaften geführt, zwei wurden schon geboren, Eva und ihre "Klonschwester" von dem holländischen Paar. Wir erwarten drei weitere." Nun arbeite man bereits an der "generation two". "Das sind noch einmal fünfzehn bis zwanzig Paare, mit denen wir zusammenarbeiten, wo dann die Geburten Ende 2003, Anfang 2004 erwartet werden."

Darauf angesprochen, dass man für das Klonen doch nur einen Menschen brauche, meinte Kaenzig: "Ja, genau. Es sind nicht alles Paare, das stimmt. Wobei es die Mehrheit sind, unfruchtbare Paare, homosexuelle Paare, Paare, die ein Kind verloren haben. Wenn aber bisher das Kind ein "genetischer Mix" ist zwischen einerFrau und einem Mann - auch bei der künstlichen Befruchtung -, beim Klon entspricht das Kind genetisch hundertprozentig dem Zellspender." Wer der Zellspender sei, werde "völlig den Eltern überlassen". Die Kosten für ein Klonbaby beliefen sich auf 100.000 bis 200.000 US-Dollar.


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