Büchner-Preis-Trägerin: EKD ist 'sehr marode'

8. Juli 2013 in Deutschland


Sibylle Lewitscharoff kritisiert Anpassung der EKD an die moderne Welt – In der EKD gebe es „Totengräber“, die durch „haltlose Faseleien die Substanz“ auslaugten


Berlin (kath.net/idea) Eine der bekanntesten deutschen Schriftstellerinnen, Sibylle Lewitscharoff (Berlin), hat scharfe Kritik an der evangelischen Kirche geübt. Sie befinde sich in einem „sehr maroden Zustand“, der kaum noch zu überbieten sei, sagte die 59-Jährige gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur idea.

Die EKD glaube, sich vorauseilend „an alle Gegebenheiten der modernen Welt anpassen zu müssen“. Dadurch verliere sie ihr „Kerngeschäft“, so Lewitscharoff, die selbst Kirchenmitglied ist. Die Religionswissenschaftlerin sprach Ende Juni auf dem „Petersberger Forum“ in Bonn, das der Verlag für die Deutsche Wirtschaft AG veranstaltet.

Auch im Spiegel-Sonderheft „Mein Glaube“ äußert Lewitscharoff heftige Kritik an der EKD. In ihr gebe es „Totengräber“, die durch „haltlose Faseleien die Substanz“ auslaugten: „Ich brauche nur dem Plapperatismus von Frau Käßmann ausgesetzt zu sein, schon wird der Wunsch nach Kirchenaustritt übermächtig.“ Lewitscharoff wird am 26. Oktober mit dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet, der bedeutendsten Auszeichnung für Literatur. Der Preis ist mit 50.000 Euro dotiert.


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