US-Amerikaner sehen Säkularisierung mit Sorge

4. Juli 2013 in Chronik


48 Prozent der Erwachsenen halten es für schlecht, dass immer mehr Menschen in den USA nicht religiös seien


New York (kath.net/KNA) Die US-Amerikaner sehen die wachsende Säkularisierung in ihrem Land mit Sorge. Laut einer am Dienstagabend (Ortszeit) veröffentlichten Umfrage des Washingtoner Pew Research Center halten es 48 Prozent der Erwachsenen für schlecht, dass immer mehr Menschen in den USA nicht religiös seien. Auch von jenen, die sich selbst als keiner Religionsgemeinschaft zugehörig bezeichnen, sieht jeder fünfte diese Entwicklung als nachteilig für die Gesellschaft.

Unter den Anhängern der verschiedenen christlichen Richtungen ist die Haltung zum Glaubensschwund unterschiedlich ausgeprägt. Während unter weißen evangelikalen Christen 78 Prozent die Entwicklung als schlecht bezeichnen, sind es bei schwarzen Protestanten 64 Prozent und bei weißen Katholiken 56 Prozent. Weniger als der Gesamtdurchschnitt sorgen sich weiße Protestanten (45 Prozent) und Katholiken lateinamerikanischer Herkunft (36 Prozent) um wachsende Säkularisierung.

Deutlicher ist die negative Einstellung zur Säkularisierung bei regelmäßigen Kirchgängern. 69 Prozent der Amerikaner, die mindestens einmal in der Woche einen Gottesdienst besuchen, sehen den Trend mit Skepsis. Unter den weißen evangelikalen Protestanten liegt die Quote bei 85 Prozent, unter weißen katholischen Kirchgängern bei 74 Prozent.

Ein Anstieg des Bevölkerungsanteils von Religionslosen lässt sich in den USA seit längerem beobachten. Trotzdem ist die Gottgläubigkeit in Amerika traditionell hoch. So gaben 68 Prozent der unter 30-Jährigen an, der Existenz Gottes noch nie angezweifelt zu haben. Fünf Jahre zuvor lag die Quote dieser Gruppe noch bei 83 Prozent. Zwei Drittel aller US-Amerikaner, unabhängig davon, ob sie sich selbst als religiös bezeichnen oder nicht, teilen laut der aktuellen Umfrage die Einschätzung, dass Religion ihren Einfluss im gesellschaftlichen Leben verliere.

Die Studie zeigt aber auch, dass jeder zehnte Befragte den Trend der Säkularisierung für positiv hält. Jeder vierte gab an, keiner Religion anzugehören. 39 Prozent äußerten die Meinung, es sei egal, ob jemand religiös sei oder nicht; bei den Kirchenfernen ist diese Haltung die Mehrheit.

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