Indien: Immer mehr Jugendliche werden Satanisten

5. Juli 2013 in Weltkirche


Kirchen reagieren mit Bildung und Seelsorge - Vor allem durch Soziale Netzwerke wie Facebook und Twitter breite sich der Satanskult wie ein Flächenbrand aus


Kohima/Rom/Uhldingen (kath.net/idea) Im Nordosten Indiens wenden sich immer mehr Jugendliche dem Satanismus zu. Wie der katholische Informationsdienst Fides (Rom) berichtet, bezeichneten sich allein in der Hauptstadt des Bundesstaates Nagaland – Kohima – mehr als 3.000 Jugendliche als „Verehrer Satans“. Vor allem durch Soziale Netzwerke wie Facebook und Twitter breite sich der Satanskult wie ein Flächenbrand aus. Kirchenvertreter vermuteten, dass sich in Nagaland – dort sind 95 Prozent der Bevölkerung Christen – bereits eine „verborgene satanische Kirche“ gebildet habe. Möglicherweise sei der Satan auch in christliche Vereinigungen und Gemeinden eingedrungen, weil es dort zu Unruhen, gegenseitigem Misstrauen und Spaltungen gekommen sei. Laut Fides haben christliche Gemeinden im April einen „Kreuzzug“ begonnen, um die betroffenen Jugendlichen zu finden und sie von den satanischen Gruppen zu lösen. Außerdem böten die Kirchen verstärkt Bildungs- und Seelsorgeprogramme an. Dadurch hofften sie, „in diesem Jahr das Übel ausmerzen“ zu können, zitiert Fides den Sekretär der katholischen Kommission „Justitia et Pax“, Pater Charles Irudayam.

Mehr als 1.000 Überfälle auf Christen in drei Jahren

Auch im Bundesstaat Andra Pradesh geraten Christen zunehmend in Bedrängnis. Nach Angaben der „Hilfsaktion Märtyrerkirche“ (HMK/Uhldingen am Bodensee) häufen sich Übergriffe auf Christen. Die meisten Gewalttaten würden von einer nationalistischen Hinduorganisation begangen, die sich der extremistischen Ideologie „Hindutva“ verschrieben habe. Ihr Ziel sei es, alle Nicht-Hindus aus Indien zu vertreiben.

Bei einem Treffen von Christen hätten Experten auf ein beängstigendes Ausmaß an Bibelverbrennungen, Zerstörungen von Kirchen, Verhaftungen, Schlägen und sogar Morden hingewiesen.

In den vergangenen drei Jahren seien in Andra Pradesh rund 1.000 derartige Vorfälle registriert worden. Dabei würden die Angreifer selten gerichtlich belangt. Von den rund 85 Millionen Einwohnern Andra Pradeshs sind 89 Prozent Hindus, 9,2 Prozent Muslime und 1,8 Prozent Christen. Das gesamte Indien hat 1,2 Milliarden Einwohner, von denen 82 Prozent Hindus, zwölf Prozent Muslime und mindestens drei Prozent Christen sind. Der Rest gehört anderen Religionen an.


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