Warum der Fußball nicht als 'Ersatzgott' taugt

21. Juni 2013 in Chronik


Atheistischer Philosoph: Fußball hat zu Tod und Schwäche nichts zu sagen, doch „wenn ich die Musik Bachs höre oder eine große Kirche betrete, dann berührt und erhebt mich das; es erfüllt meine Seele.“


Hamburg (kath.net/idea) Der Fußball taugt nach Ansicht des atheistischen Philosophen Alain de Botton (London) nicht als Ersatzreligion.

Dieser Sport stifte zwar Gemeinschaft, wecke Emotionen und erreiche das Innerste vieler Menschen. Insofern ähnele er einer Religion. Aber letztlich sei das Ganze sehr begrenzt. „Man schaut sich ein Spiel an, geht mit – und denkt irgendwann: Ist das jetzt wirklich alles?“ sagte der britisch-schweizerische Fernsehproduzent dem Wirtschaftsmagazin „Capital“ (Hamburg).

Nach seinen Worten fehlt dem „Ersatzgott“ Fußball zum Beispiel, dass er zur Frage des Todes nichts sagen könne. Es gebe im Fußball aber auch „keinen wirklichen Platz für Schwäche“.

Er fördere lediglich die Bildung rivalisierender Stammeskulturen und sei auf Gegner und Feinde geradezu angewiesen. „Da bietet eine Religion wie das Christentum schon sehr viel mehr“, so de Botton. Er ist Autor des in diesem Jahr erschienenen Buches „Religion für Atheisten“. Nach seinen Worten gibt es Formen von Spiritualität, von denen man viel lernen könne.

De Botton: „Wenn ich zum Beispiel die Musik Bachs höre oder eine große Kirche betrete, dann berührt und erhebt mich das; es erfüllt meine Seele.“


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