Sachsen: Demonstration gegen Abtreibungen

30. Mai 2013 in Deutschland


300 Teilnehmer bei „Schweigemarsch für das Leben“ – U.a. berichteten Hebammen, die ihren sicheren Arbeitsplatz in der Chemnitzer Frauenklinik gekündigt hatten, weil dort Spätabtreibungen auch im Kreißsaal vorgenommen wurden


Annaberg-Buchholz (kath.net/idea) An einem „Schweigemarsch für das Leben“ im erzgebirgischen Annaberg-Buchholz haben am 27. Mai rund 300 Personen teilgenommen, darunter der CDU-Fraktionsvorsitzende im Sächsischen Landtag, Steffen Flath. Sie protestierten damit gegen die Abtreibungs- und Sterbehilfepraxis in Deutschland. Organisiert hatte den Marsch unter dem Motto „Abtreibung stoppen! Menschenwürde achten“ die Vereinigung „Christdemokraten für das Leben“ (CDL) im Erzgebirge unter Vorsitz von Thomas Schneider (Breitenbrunn). Nach seinen Worten soll die Aktion daran erinnern, dass die Menschenwürde nach Artikel 1 des Grundgesetzes unantastbar ist. Christen dürften nicht wegsehen, wenn jährlich schätzungsweise 200.000 Kinder in Deutschland im Mutterleib getötet würden. In Sachsen lag die Zahl der Abtreibungen im vergangenen Jahr unter der von 2011. Laut Statistischem Landesamt (Kamenz) ließen 5.594 Frauen einen Schwangerschaftsabbruch vornehmen – ein Minus von 5,3 Prozent.

Der CDL-Vorsitzende in Sachsen, Joachim Hadlich (Elterlein), wandte sich bei der Abschlussveranstaltung auf dem Annaberger Marktplatz auch gegen eine „Abtreibung am Lebensende“ durch den so genannten assistierten Suizid. Jegliche Sterbehilfe müsse verboten werden, denn alte, kranke, einsame und depressive Menschen brauchten Sicherheit vor der sogenannten Suizidbeihilfe eigennütziger Erben sowie Zuwendung und palliativmedizinische Betreuung.

Hebammen kündigten sichere Arbeitsplätze aus Gewissensgründen

Die beiden Hebammen Tamar Küchler (Crottendorf) und Aline Queck (Annaberg-Buchholz) berichteten über ihre Arbeit. Die beiden waren 2006 weit über Sachsen hinaus bekannt geworden.

Zusammen mit zwei weiteren Hebammen hatten sie ihren Arbeitsplatz und damit ihre sichere Existenz aus Gewissens- und Glaubensgründen aufgegeben. Sie kündigten in der Chemnitzer Frauenklinik, weil dort Spätabtreibungen auch im Kreißsaal vorgenommen wurden und sie als Hebammen unter Umständen hätten dabei sein müssen. Alle vier begründeten ihre Entscheidung damit, diese Praxis vor Gott und ihrem Gewissen nicht verantworten zu können. „Hebammen sollen Kindern schließlich zum Leben verhelfen“, so Tamar Küchler. Sie machte sich selbstständig und gründete das Geburtshaus „Glühwürmchen“.


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