Scott Hahn: Fair verstehen wollen, was Papst Franziskus sagt

28. Mai 2013 in Kommentar


Bekannter US-Theologe: „Entgegen dem, was man in den Medien lesen mag, bleibt festzuhalten, dass Franziskus noch nicht einmal vorschlägt – geschweige denn lehrt -, dass erklärte Atheisten gerettet seien“


Steubenville (kath.net/pl) „Aktuell kritisieren viele die Lehre von Papst Franziskus“, so, „als ob er von der Lehre der Kirche abweiche, dass die Frohbotschaft verkündet werden muss“. Darauf weist der bekannte US-amerikanische Theologieprofessor und Buchautor Scott Hahn (siehe Archivfoto mit Papst Benedikt XVI.) in einer Stellungnahme gegenüber kath.net mit Bezug auf Äußerungen des Papstes über Atheisten hin. „Doch entgegen dem, was man in den Medien lesen mag, bleibt festzuhalten, dass Franziskus noch nicht einmal vorschlägt – geschweige denn lehrt -, dass erklärte Atheisten gerettet seien.“

Vielmehr weise Papst Franziskus auf etwas hin, so Hahn, „was offenkundig wahr ist“ und was sich einem erschließe, wenn man es fair lesen und verstehen wolle:

1. „Wir sollten gegenüber jenen, die draußen stehen (auch gegenüber Atheisten), nicht derart kritisch sein, dass wir uns nicht mehr erlauben, zu erkennen und anzuerkennen, was immer sie Gutes tun bzw. was sie Wahres anerkennen.

2. Christus starb nicht, um nur Katholiken bzw. Christen zu retten, sondern für jeden (sogar für Atheisten).

3. Da wir alle durch Christus erlöst sind – zumindest potentiell -, sollten wir nach Wegen suchen, Brücken zu ihnen zu bauen, um jenes Erlösungspotential zu verwirklichen, indem wir ihnen zeigen, dass von Christus kommt und zu Christus leitet, was immer sie Wahres und Gutes akzeptieren.“

Papst Franziskus hatte vor zwei Wochen in einer Predigt im vatikanischen Gästehaus Casa Santa Martha vor Christen gewarnt, „die Angst haben, Brücken zu schlagen, und es vorziehen, Mauern zu errichten“. Denn solche Christen seien „ihres Glaubens nicht gewiss“, seien „Jesu Christi nicht gewiss“. Aufgabe der Christen sei es, wie Paulus zu handeln und anzufangen, Brücken zu bauen und so voran zu gehen. In diesem Zusammenhang hatte der Papst auch an die Zeit seiner Kindheit erinnert, „als wir als Kinder in den katholischen Familien, in der meinen, hörten: ‚Nein, zu denen nach Hause können wir nicht gehen, weil sie nicht kirchlich verheiratet sind’. Es war das wie ein Ausschließen. Nein, du konntest da nicht hingehen! Oder weil sie Sozialisten oder Atheisten sind, können wir da nicht hingehen. Jetzt – Gott sei es gedankt – spricht man nicht mehr so, nicht wahr?“ Denn „ein Christ muss Jesus Christus in einer Weise verkünden“, so hatte der Papst anhand der Rede des Apostels Paulus an die Athener auf dem Areopag (Tageslesung) erläutert, „dass dieser akzeptiert und empfangen und nicht abgelehnt wird“, kath.net hat berichtet.

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Archivfoto: Prof. Scott Hahn überreichte Papst Benedikt XVI. einige seiner Bücher
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