Saudi-Arabien: Harte Strafen für Mithilfe zum Religionswechsel

23. Mai 2013 in Chronik


Zwei Männer werden ausgepeitscht und kommen ins Gefängnis – Eine Muslimin war zum Christentum konverviert, nach eigenen Angaben habe ihr Gott im Traum gesagt, dass Jesus sein Sohn sei


Chubar (kath.net/idea) In Saudi-Arabien sind zwei Männer mit Auspeitschen und Haft bestraft worden, weil sie einer Muslimin geholfen haben, den christlichen Glauben anzunehmen.

Ein Gericht in der Stadt al-Chubar verurteilte einen Libanesen zu 300 Peitschenhieben und sechs Jahren Gefängnis und einen saudischen Mann zu 200 Hieben und zwei Jahren Haft. Sie arbeiteten in einer Versicherung und hatten einer Kollegin beigestanden, die aus Sicherheitsgründen nur als Maryam bekannt wurde.

Sie hatte nach eigenen Angaben einen Traum, in dem ihr Gott gesagt habe, dass Jesus sein Sohn sei. Weil der Religionswechsel von Muslimen in Saudi-Arabien streng verboten ist, musste die Frau vor Verfolgung fliehen. Die Männer halfen ihr, ins benachbarte Bahrain zu entkommen. Von dort aus reiste sie nach Schweden, wo ihr Anfang dieses Jahres Asyl gewährt wurde. Sie beschuldigte die saudische Monarchie unter anderem, sie zum Hass auf das Judentum und Christentum angestachelt zu haben. Erst durch ihren Übertritt zum Christentum habe sie zum Frieden gefunden.

Das strengste islamische Land

Saudi-Arabien gilt als das strengste islamische Land. Jedes christliche Symbol, der Kirchenbau sowie die öffentliche Ausübung des christlichen Glaubens sind verboten. Auch Christen, die sich privat zum Gebet treffen, begeben sich in Gefahr. Die wahabitische Ausrichtung des Islam ist Staatsreligion; ihm gehören 92,4 Prozent der 26 Millionen Einwohner an. Christen stellen 5,4 Prozent. Sie sind fast ausschließlich unter den acht Millionen Gastarbeitern zu finden.


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