Kardinal Meisner: Der neue Papst ist kein Reformer

21. Mai 2013 in Aktuelles


Kölner Erzbischof: In Fragen der Lehre passt zwischen Franziskus und seinen Vorgänger Benedikt XVI. «kein Blatt», auch in Fragen nach mehr Demokratie in der Kirche oder einer Zulassung von wiederverheirateten Geschiedenen zum Kommunionempfang


Stuttgart (kath.net/KNA) Unter dem neuen Papst Franziskus wird es nach Ansicht des Kölner Kardinals Joachim Meisner (Foto) keinen grundlegenden Kurswandel in der katholischen Kirche geben. «Ich warne da vor falschen Hoffnungen», sagte Meisner in einem Interview der «Stuttgarter Zeitung» (Dienstag). In Fragen der Lehre passe zwischen Franziskus und seinen Vorgänger, Benedikt XVI., «kein Blatt».

Das gelte, so Meisner, auch für Forderungen nach mehr Demokratie in der Kirche oder einer Zulassung von wiederverheirateten Geschiedenen zum Kommunionempfang. «Zu solchen Reformforderungen würde Franziskus wohl sagen - wenn ich ihn richtig interpretiere: Diese alten Anliegen hat die Kirche längst geordnet, macht euch endlich an die Neuevangelisierung der Welt, geht zu den Menschen und dreht euch nicht dauernd im Kreis.»

Kritik von kirchlichen Reformgruppen aus Deutschland wie der Kirchenvolksbewegung an seiner eigenen Amtsführung oder am Amtsverständnis der Kirche lassen den Kölner Kardinal nach eigenem Bekunden kalt. «Wenn die mich loben würden, müsste ich mich fragen, was ich verkehrt gemacht habe», so Meisner. Er könne manche Gruppen schon «wegen ihres verkehrten Grundansatzes» nicht akzeptieren, sagte der Erzbischof unter Anspielung auf eine andere Initiative. «Sie nennt sich Kirche von unten. Es gibt aber nur eine Kirche von oben her.»

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