Widersprüchliche Berichte über Freilassung syrischer Bischöfe

24. April 2013 in Weltkirche


Die griechisch-orthodoxe Kirche dementierte laut libanesischen Medienberichten Angaben eines französischen kirchlichen Werks dass die beiden orthodoxen Erzbischöfe am Dienstagnachmittag befreit worden seien


Aleppo/Beirut (kath.net/KNA/bbk) Das Schicksal der beiden am Montag in Syrien entführten orthodoxen Bischöfe (Foto) scheint weiter unklar. Die griechisch-orthodoxe Kirche dementierte laut libanesischen Medienberichten vom Mittwoch Angaben des französischen kirchlichen Werks «l'Oeuvre d'Orient», der syrisch-orthodoxe Metropolit von Aleppo, Mar Gregorios Yohanna Ibrahim, und der griechisch-orthodoxe Erzbischof von Aleppo und Iskenderun, Boulos Yazigi, seien am Dienstagnachmittag befreit worden. Die Hintergründe der Entführung sind weiterhin unklar. Laut der syrisch-orthodoxen Diözese soll es sich bei den Entführern um Tschetschenen handeln.

Medienberichten zufolge waren die beiden orthodoxen Geistlichen auf dem Weg von einem Dorf nahe der türkischen Grenze zurück nach Aleppo, als ihr Auto vor der Stadt angehalten und der Fahrer mit Schüssen getötet wurde. Die beiden kamen offenbar von Verhandlungen, um die Freilassung für zwei vor Monaten entführte Priester zu erreichen.

Yazigi ist der Bruder des griechisch-orthodoxen Patriarchen von Antiochien, Johannes X. Yazigi, der laut libanesischen Zeitungsberichten die Meldungen über die Befreiung der Geistlichen dementierte.

Glaubensvertreter weltweit hatten sich bestürzt und entrüstet über die Entführung gezeigt. Die Entführung sowie die Ermordung des Fahrers sei eine «dramatische Entwicklung der tragischen Situation», hieß es in einer Vatikan-Erklärung vom Dienstag. Papst Franziskus hat für die beiden orthodoxen Erzbischöfe gebetet.

Nach der Entführung von zwei orthodoxen Bischöfen in Syrien hat der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick seine tiefe Besorgnis über die Lage in dem Land ausgedrückt. „Diese und andere Anschläge machen deutlich, in welcher gefährlichen Situation sich die Christen in Syrien befinden“, sagte Schick, der auch Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Bischofskonferenz ist, am Dienstag. Die internationale Staatengemeinschaft dürfe nicht länger zusehen. „Es geschehen immer neue Massaker, und es werden in diesem brutalen Bürgerkrieg unschuldige Menschen verfolgt und getötet“, so Schick. Bereits über 70.000 Menschen seien bisher umgekommen.

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