Was tun bei lärmenden Kindern im Gottesdienst?

21. April 2013 in Deutschland


Pfarrerin bat Vater mit einjährigem Sohn, die Feier zu verlassen und erntet dafür Medienkritik – Die Gemeinde hatte für den Konfirmationsgottesdienst gleichzeitig einen parallelen Kindergottesdienst angeboten. Die Pastorin ist Mutter dreier Kinder


Kirchlengern (kath.net/idea) Was soll man tun, wenn Kinder im Gottesdienst unruhig sind und andere Besucher ablenken? Mit dieser Frage ist die Evangelische Gemeinde Hagedorn (Kirchlengern/Ostwestfalen) konfrontiert.

Der Anlass: Pfarrerin Ulrike Schwarze bat einen Vater, den Konfirmationsgottesdienst mit seinem lärmenden Sohn zu verlassen. Daraufhin war sie in Zeitungen kritisiert worden. Die betroffene Familie sprach davon, sie sei der Kirche verwiesen worden.

Wie die Pfarrerin auf Anfrage der Evangelischen Nachrichtenagentur idea sagte, hätten der Vater und sein einjähriger Sohn mitten in der zweiten Reihe gesessen. Der Mann habe „herumgehampelt und Grimassen gezogen“, das Kind „laut gejuchzt“.

Schwarze: „Es war deutlich zu sehen, dass viele Konfirmanden und ihre Eltern sich absolut nicht mehr konzentrieren konnten. Deswegen habe ich während der Predigt darum gebeten, dass sie sich ins Seitenschiff setzen oder kurz rausgehen.“

Der Pfarrerin zufolge sind Kinder in jedem Gottesdienst willkommen: „Aber es muss Rücksicht genommen werden.“ Maßstab sei für sie ein Bibelvers aus dem Philipperbrief (2,4), in dem es heißt: „... und ein jeder sehe nicht auf das Seine, sondern auch auf das, was dem andern dient.“ Sie habe selbst drei Kinder und kenne die Probleme, so Schwarze: „Bislang ist es uns immer gelungen, Kinder in die Gottesdienste zu integrieren.“ Parallel werde eine „Kinderkirche“ angeboten, deren Besucher jederzeit zwischen dem Gottesdienst und der Betreuung wechseln könnten.


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