Papst Franziskus über die Taufe als Teil der Evangelisierung

12. April 2013 in Aktuelles


Die Taufe von Kindern sei eine Chance für einen religiösen Neuanfang der Eltern, sagte Kardinal Bergoglio 2009 in einem Interview.


Buenos Aires (kath.net/jg)
In einem Interview mit der Zeitschrift „30 giorni“ im Jahr 2009 sprach Kardinal Bergoglio über die Rolle der Taufe im Rahmen der Evangelisierung. Bei Familien, die wenig mit dem Glauben zu tun hätten, wären die Eltern oft nicht kirchlich getraut. Kardinal Bergoglio sieht darin auch eine Chance.

„Das Kind ist nicht für den Familienstand seiner Eltern verantwortlich“, sagte er. Oft sei die Taufe der Kinder für die Eltern ein Neuanfang im Glauben. Vor der Taufe gebe es eine Katechese, dann eine mystagogische Katechese in der Taufliturgie. Nach der Taufe würden Priestern und Laien die Familien der Täuflinge besuchen. Dabei geschehe es oft, dass Eltern, die bis dahin nicht kirchlich getraut waren, darum bitten würden, vor den Altar treten zu dürfen.

Natürlich sei die Vorbereitung auf die Taufe unerlässlich, sagte Bergoglio. Der sensus fidei einfacher gläubiger Menschen erfasse das Wesentliche der Sakramente oft überraschend gut. Er habe einmal die sieben Kinder einer armen Witwe getauft, die als Hausmädchen arbeitete. Sie habe zu ihm gesagt: „Pater, ich habe schwer gesündigt. Ich habe sieben Kinder und keines ist getauft“. Sie hatte kein Geld, um den Paten die Anreise zu zahlen oder eine Feier auszurichten. Schließlich hätten sie sich darauf geeinigt, zwei Paten einzuladen und diese auch die Stellvertretung für die Paten der anderen Kinder übernehmen zu lassen. Nach der Taufe habe die Frau zu ihm gesagt: „Pater, ich kann es nicht glauben. Sie geben mir das Gefühl wichtig zu sein.“ Er habe geantwortet: „Liebe Frau, welche Rolle spiele ich schon dabei, Es ist Jesus, der sie zu einer wichtigen Person macht.“


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