Papst Franziskus – Frühaufsteher mit Faible fürs Gebet

26. März 2013 in Aktuelles


Diözesanspriester von Buenos Aires berichtet über seinen bisherigen Erzbischof Bergoglio


Buenos Aires (kath.net/CNA/pl) „Der Heilige Vater ist ein Mensch, der intensiv zuhört und einem dann genau die richtigen Worte sagt. Er hat ein gutes Urteilsvermögen und hat immer eine Ermutigung parat.“ Dies sagte Marcelo Pettinaroli, früherer Direktor eines Studienheims für Priesteramtskandidaten in Buenos Aires und jetzt Pfarrer von „Unsere Liebe Frau vom Berg Karmel“, ebenfalls in Buenos Aires, der Jorge Mario Kardinal Bergoglio - den jetzigen Papst Franziskus - aus seiner Zeit als Weihbischof und Erzbischof von Buenos Aires gut kennt.

Bergoglio sei „ein sehr spiritueller Mensch, der weiß, wie man alles mit den Augen des Glaubens ansieht. Er ist sehr engagiert und einfach, er versucht, sich nicht hervorzutun und er bleibt im Hintergrund. Er kann bei einem Treffen stundenlang teilnehmen ohne sich einzubringen, indem er nur zuhört und beobachtet.“ Franziskus sei ein Frühaufsteher, denn er beginne seinen Tag mit einer intensiven Gebetszeit. Deshalb gehe er auch früh schlafen, um dieses Gebetsleben einzuhalten, dies sei der Grund, warum er keine geselligen Zusammenkünfte möge.

Als Bergoglio zum Weihbischof von Buenos Aires berufen wurde, sei er „total unbekannt gewesen“, doch innerhalb kürzester Zeit habe ihn der gesamte Klerus geliebt. Als Bischof habe er sich immer Zeit genommen für alle, die Kontakt mit ihm brauchten, „er war für uns sehr zugänglich gewesen“. Er habe sich sehr um seinen Priester gekümmert, einschließlich der Pensionäre.

Auch mit den Seminaristen habe Bergoglio viel Kontakt gepflegt. Er habe häufig das Seminar besucht und auch seine Urlaubswoche habe er gemeinsam in Montonera mit den Seminaristen verbracht. Immer wieder habe er erzählt, „wie sein Gebetsleben aussieht, und die Seminaristen haben ihn nach seinem Leben ausgefragt“.

Nach der Papstwahl seien in Argentinien „mehr Leute zur Beichte gekommen, die Kirchen sind voll, und ich denke, dass gerade eine Zeit der besonderen Gnade für die Weltkirche, aber auch für die Kirche von Argentinien ist“. Die Gläubigen der Erzdiözese Buenos Aires vermissten zwar ihren Erzbischof schmerzlich, aber „wir fühlen, das er unter uns präsent ist und alles, was er immer gesagt hat, wiederholt er nun vom Stuhl Petri aus.“




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