Argentiniens Linke mögen Papst Franziskus nicht

21. März 2013 in Aktuelles


Die offene Solidarität des früheren Erzbischofs von Buenos Aires stört die Linken. Er sei ein ‚konservativer Populist’, der die Armen verführe und die ‚Ausbeuter’ zurück an die Macht bringen wolle, schreibt ein linker Journalist.


Buenos Aires (kath.net/jg)
Die argentinische Linke mag Papst Franziskus nicht. Der linksgerichtete Journalist und Autor Horacio Verbitsky machte aus seiner Ablehnung gegenüber Jose Mario Kardinal Bergoglio in einer Kolumne in der argentinischen Zeitung „Pagina 12“ kein Geheimnis.

Der frühere Erzbischof von Buenos Aires sei ein „konservativer Populist“, schreibt Verbitsky. Wie Pius XII. und Johannes Paul II. sei er in theologischen Fragen unbeweglich, dabei aber weltoffen, insbesondere gegenüber den „enteigneten Massen“. Diese Einschätzung passt in Verbitskys marxistisches Weltbild. Die Kirche verführt die Armen mit falscher Solidarität. Religion ist das Opium des Volkes, kommentiert R.R. Reno auf seinem Blog „First Thoughts“.

Abschließend warnt Verbitsky seine argentinischen Landsleute. Wie Pius XII. einen Sieg der Kommunisten im Italien der Nachkriegszeit verhindert habe und Johannes Paul II. am Zusammenbruch des Kommunismus in Osteuropa mitgewirkt habe, könnte der neue argentinische Papst die verführerische christliche Rhetorik dazu verwenden, die populistische Regierung Argentiniens zu bekämpfen und „die Ausbeuter“ zurück an die Macht bringen, schreibt er.

Verbitskys Kritik könnte ein neues Kapitel in der ideologischen Diskussion des Westens aufschlagen, schreibt Reno. Franziskus habe aus Solidarität mit den Armen auf das erzbischöfliche Palais verzichtet und sei mit dem Bus gefahren. Aber er habe das nicht um der politischen Revolution willen getan – jedenfalls nicht der marxistischen –, sondern für die Revolution des Evangeliums. Dies werde von der modernen Linken als direkte Bedrohung aufgefasst, da sich diese zugute halte, ein Monopol auf die Interessen der Armen zu besitzen, schreibt Reno.


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