Angeblicher 'Vatileaks'-Komplize gab anonymes Zeitungsinterview

8. März 2013 in Aktuelles


These erhärtet sich laut "La Repubblica", dass Kammerdiener Paolo Gabriele kein Einzeltäter war


Rom (kath.net/KAP) Am Rande des Vorkonklaves befeuert die italienische Zeitung "La Repubblica" erneut den "Vatileaks"-Skandal. Der frühere päpstliche Kammerdiener Paolo Gabriele war nach Angaben der Zeitung doch kein Einzeltäter. In die Affäre um den Diebstahl vertraulicher Dokumente aus dem Vatikan sollen vielmehr rund 20 Personen, darunter Laien und Priester, verwickelt sein.

"La Repubblica" (Donnerstag) veröffentlichte ein angebliches Interview mit einem anonymen ehemaligen Mitglied des Verschwörerkreises, der im vergangenen Jahr Dokumente an die italienischen Medien geschmuggelt haben soll. Die Hintermänner des Diebstahls sollen demnach aus dem Umfeld von Benedikt XVI. stammen.

Laut dem anonymen Interview sind damals weitere Dokumente entwendet worden, die bislang nicht veröffentlicht wurden. Der Gewährsmann der Zeitung schloss nicht aus, dass mit diesem Material ein zweites Buch erscheinen könnte. Im Oktober hatte ein vatikanisches Gericht Gabriele wegen des Diebstahls vertraulicher Unterlagen zu 18 Monaten Haft verurteilt. Im Dezember wurde er vom Papst begnadigt. Nach Ansicht der Richter handelte Gabriele als Einzeltäter. In einem anonymisierten Fernsehinterview hatte der Kammerdiener zuvor jedoch von einer Gruppe von Komplizen gesprochen.

Die "Vatileaks"-Affäre hatte den Vatikan monatelang erschüttert und die Schlussphase des Pontifikats von Benedikt XVI. überschattet.

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