Veränderte Papsteinführung: Kardinäle geloben öffentlich Gehorsam

24. Februar 2013 in Aktuelles


Päpstlicher Zeremonienmeister Guido Marini: Amtsübernahme nicht innerhalb der Messfeier, öffentliche Kardinalsgelöbnisse und spätere Inbesitznahme der Patriarchalkirchen


Vatikanstadt (kath.net/KAP) Die Liturgie zum Amtsantritt des neuen Papstes erfolgt auf Anordnung von Benedikt XVI. nach einigen leicht veränderten Zeremonien. So soll der Ritus der Amtsübernahme nicht innerhalb der Messfeier stattfinden, sondern dieser vorgeschaltet werden, betonte der päpstliche Zeremonienmeister Guido Marini in einem Interview mit dem "Osservatore Romano" am Samstag. Während seines Pontifikats hatte Benedikt XVI. bei vielen Anlässen auf eine strikte Entkopplung von Messfeiern und sonstigen liturgischen Elementen gedrängt.

Die neue Anordnung sieht weiter vor, dass die Kardinäle dem Papst nicht nur unmittelbar nach der Wahl in der Sixtinischen Kapelle Gehorsam geloben, sondern auch öffentlich. Wie noch bei der Amtseinführung von Johannes Paul II. 1978 der Fall, sollen die Kardinäle im Rahmen des Gottesdienstes zum Amtsantritt einzeln vor dem Papst niederknien und ihm Gehorsam versprechen. Nach der Wahl von Benedikt XVI. 2005 war dieser Akt stellvertretend an zwölf Personen delegiert worden: Drei Kardinäle ein Bischof, Priester, Ordensleute und ein Ehepaar.

Modifizierungen gibt es auch für die Inbesitznahme der römischen Patriarchalkirchen: Für den Besuch der Basiliken St. Paul vor den Mauern und Maria Maggiore, die nach der bisherigen Regel binnen zwei Wochen erfolgen sollten, kann sich der neue Papst dafür künftig mehr Zeit lassen.

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Archivfoto aus dem Jahr 1978: Karol Kardinal Wojtyła gelobt Papst Johannes Paul I. den Gehorsam


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