Eichstätter Bischof Hanke kritisiert Bischofskonferenz

21. Jänner 2013 in Deutschland


„Man mag sich fragen, weshalb das Projekt überhaupt mit Christian Pfeiffer geschnürt wurde, der doch von manchen seiner Fachkollegen skeptisch und kritisch beurteilt wird“, sagte der Eichstätter Bischof beim Neujahrsempfang seines Diözesanrates.


Eichstätt-Bonn (kath.net/pl) Der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke (Foto) kritisierte in seinem Grußwort anlässlich des Neujahrsempfangs des Diözesanrates der Katholiken im Zusammenhang mit der abgesagten Zusammenarbeit mit dem Kriminologen Christian Pfeiffer die Deutsche Bischofskonferenz. „Man mag sich fragen, weshalb das Projekt überhaupt mit Christian Pfeiffer geschnürt wurde, der doch von manchen seiner Fachkollegen skeptisch und kritisch beurteilt wird. Es erhebt sich zudem die Frage, weshalb man nicht an einen der renommierten Fachleute dachte, mit denen die Kirche bereits zusammenarbeitet“, so Hanke. „Diesen Fragen sollten wir Bischöfe uns durchaus stellen.“

„In der medialen Öffentlichkeit“ sei das Zerbrechen des Projektes als Ausdruck fehlenden Aufklärungswillens seitens der katholischen Kirche gedeutet worden, erläuterte Hanke. Doch sei hier „medial ein Bild der Kirche“ vermittelt worden, das „keineswegs dem Anliegen der Bischofskonferenz und der Diözesen entspricht“. Doch der „Wille zur Aufklärung und Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs in der Kirche“ stehe „fest und bedarf keiner Diskussion“.

Es sei nur jedoch „der Projektleiter des Vorhabens der Bischöfe“ ausgewechselt worden, beschrieb Hanke weiter, „denn nirgendwo steht in Stein gemeißelt, dass der Aufklärungswille der katholischen Kirche hier in Deutschland mit Professor Pfeiffer steht und fällt.“ Im Bild gesprochen: „Nicht das Spiel ist abgesagt worden, nicht das Spielfeld soll verlassen werden, sondern einen anderen Trainer und eine andere Strategie brauchen wir“.


kathTube-Video: Grußwort von Bischof Hanke beim Neujahrsempfang


Foto: (c) Bistum Eichstätt/Screenshot aus dem Video


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