Malaysische Islam-Partei für 'Allah'-Verbot für Christen

16. Jänner 2013 in Weltkirche


Wer Gott mit dem Namen Allah bezeichne, müsse auch bezeugen, dass Gott der Eine sei, sagte der geistliche Führer der Oppositionspartei unter Anspielung auf den christlichen Glauben an einen dreieinigen Gott.


Kota Baru (kath.net/KNA) In einer Kehrtwende hat sich die malaysische islamische Oppositionspartei PAS hinter ein Verbot für Christen gestellt, das Wort «Allah» zu verwenden. Wer Gott mit dem Namen Allah bezeichne, müsse auch bezeugen, dass Gott der Eine sei, sagte Nik Aziz, geistlicher Führer der Partei «Parti Islam Se-Malaysia» laut malaysischen Medien vom Dienstag. «Wenn andere Religionen an mehr als einen Gott glauben, ist es nicht recht, dass sie den Namen Allahs benutzen», sagte Aziz unter Anspielung auf den christlichen Glauben an einen dreieinigen Gott.

Der islamische Scharia-Rat in Malaysia hatte zuvor den nichtmuslimischen Minderheiten im Land das Recht abgesprochen, in ihren religiösen Schriften das Wort «Allah» zu verwenden. Demgegenüber bekräftigte die politische Führung der PAS in den vergangenen Tagen mehrfach eine andere Position. Die Oppositionskoalition «Pakatan Rakyat» (Volksallianz), der die PAS angehört, vertrat bislang eine rechtliche Gleichheit aller ethnischen Gruppen und Religionen in dem mehrheitlich muslimischen Land.

2008 hatte es zwischen der malaysischen Regierung und der katholischen Kirche einen Streit in der gleichen Frage gegeben. Das Innenministerium hatte der Kirche die Verwendung von «Allah» in landessprachlichen Publikationen verboten und zudem Tausende aus Indonesien importierter Bibeln beschlagnahmt. Im Dezember 2009 wertete das Oberste Gericht die Maßnahmen als verfassungswidrig. Das Verbot bleibt jedoch weiter bestehen, bis über die vom Innenministerium eingelegte Berufung entschieden ist.

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