Nach Homo-Beschluss - Austritte bei Evangelischen gehen weiter

13. Dezember 2002 in Deutschland


Die CDU-Bundestagsabgeordnete Erika Steinbach (Frankfurt am Main) hat ihren Austritt aus der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau bekanntgegeben


Frankfurt a. M. (kath.net/idea)
Die Präsidentin des Bundes der Vertriebenen (BdV), die CDU-Bundestagsabgeordnete Erika Steinbach (Frankfurt am Main), hat ihren Austritt aus der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau erklärt. Sie protestiert damit gegen den am 4. Dezember von der Synode der EKHN gefaßten Beschluß, die Segnung homosexueller Partnerschaften zu ermöglichen. “Das Maß, Herr Kirchenpräsident, ist voll”, schrieb die Politikerin in einem Offenen Brief an den höchsten Repräsentanten der EKHN, Peter Steinacker (Darmstadt). Mit dem Segnungsbeschluß habe sich die Kirche sowohl vom Alten als auch vom Neuen Testament abgewendet. “Wer die Heilige Schrift so hinbiegt, wie er sie gerade bequem gebrauchen kann, der soll ganz darauf verzichten und nicht den Talar gegen die Bibel mißbrauchen”, so Frau Steinbach im Blick auf das Nein der Bibel zu praktizierter Homosexualität. Es bedrücke sie sehr, “daß Gottes Wort für meine Kirche offenbar nur dann gilt, wenn’s genehm ist”. Der von der hessen-nassauischen Kirche eingeschlagene Weg habe sie schon seit längerem “zutiefst beschwert”, so die BdV-Präsidentin. Ein vorbildliches Leben nach den Zehn Geboten werde “nicht einmal ernsthaft den Pfarrern abverlangt”. Scheidungen und außereheliche Verhältnisse von Pfarrern seien an der Tagesordnung. Die Kirchengebäude würden häufig zu Orten “weltlicher Zeitgeistveranstaltungen”. Der “Gipfel solch blasphemischen Treibens” sei eine “Techno-Party mit offenherzigen Mode-Events” in der Frankfurter Katharinenkirche gewesen. Die Politikerin will sich nach eigenen Angaben der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) anschließen, “wo das Wort Gottes nach wie vor Richtschnur im Leben der Gemeinden ist”. Die SELK umfaßt bundesweit rund 200 Gemeinden mit knapp 38.000 Mitgliedern.


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