Rot-Grün hat die evangelische Kirche fest im Griff

17. Dezember 2012 in Deutschland


Innerprotestantische Kritik durch „Kirchliche Sammlung“: „Wer nicht rot-grün mit liberalen Einsprengseln fühlt, wird schnell aussortiert, wenn kirchliche Leitungsämter zu besetzen sind.“


Kiel (kath.net/idea)
„Rot-grüne Netzwerker haben die protestantischen Landeskirchen fest im Griff.“ Diese Ansicht vertritt der promovierte Theologe Dieter Müller (Kiel) vom Vorstand der Kirchlichen Sammlung um Bibel und Bekenntnis in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) in der Zeitschrift dieser theologisch konservativen Vereinigung. Als ein Beispiel führt er die Präses der EKD-Synode, Katrin Göring-Eckardt, an, die ihr Kirchenamt als Spitzenkandidatin von Bündnis 90/Die Grünen im Bundestagwahlkampf ruhen lässt. Ferner verweist er auf die Wahl des stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der Grünen im schleswig-holsteinischen Landtag, Andreas Tietze, zum Präses der Nordkirchen-Synode. Müller: „Wer nicht rot-grün mit liberalen Einsprengseln fühlt, wird schnell aussortiert, wenn kirchliche Leitungsämter zu besetzen sind.“ Die Machteliten in Kirche und Gesellschaft seien „aus einem Holz geschnitzt“. Während dieses in wilhelminischen Zeiten von Thron und Altar „mehrheitlich schwarz-rechts“ gewesen sei, „so jetzt nach Anno 68 rot-grün“.

Gott – der große Unbekannte

Darunter leidet laut Müller die geistliche Substanz der Kirche. So habe Tietze nach seiner Wahl die Bewahrung der Schöpfung, Klimaschutz, Bildungsarbeit und Ökumene als wichtige Aufgaben der Synode beschrieben. Müller: „Also wieder einmal nicht die Werbung für den rettenden und sinnstiftenden Glauben an den dreieinigen Gott, der in unserer Gesellschaft zum großen Unbekannten geworden ist.“ Göring-Eckardt habe nach ihrem Amtsantritt als Synodenpräses eine Diskussion über das Adoptionsrecht von gleichgeschlechtlichen Partnern angeregt. Nach ihrer Wahl zur grünen Spitzenkandidatin habe sie in Facebook geschrieben: „In Frankreich wird die richtige Homo-Ehe eingeführt. Hoffentlich ist Deutschland auch bald so weit wie unsre Nachbarn“. Müller dazu: „In homozentrierter grüner Antidiskriminierungspolitik werden Kinder, die sich nicht wehren können, Mittel zum Zweck.“

Christus ist nicht mehr der Herr

Wie der Theologe weiter schreibt, habe sich das reformatorische „Allein“ – allein die Schrift, allein Christus, allein die Gnade – in leere Formeln verwandelt: „Die Gnade ist billig geworden, Christus, dem Feminismus verpflichtet, nicht mehr der Herr, und die Schrift wurde das subjektive Glaubenszeugnis von Menschen mit erheblichem durch die Vernunft regulierten Interpretationsspielraum.“ Müller weiter: „Sie schreiben Gott vor, was ihm zu sagen erlaubt ist, und spannen ihn vor den Karren ihrer Weltveränderungs- oder Heilsträume.“


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