Schick: Oft genug steht Jesus nicht genug im Zentrum

19. November 2012 in Deutschland


Erzbischof Schick zum Ordenstag 2012: Was die Kirche in ihrer Krise von der hl. Gertrud von Helfta lernen kann


Bamberg (kath.net/bbk) Ein Grund für die derzeitige Krise der Kirche und des Ordenslebens ist nach Worten von Erzbischof Ludwig Schick, dass Jesus oft nicht genug im Zentrum des Denkens und Arbeitens steht. Es sei gut und richtig, wenn die Kirche Pfarreien und Schulen, Sozialstationen, Missionswerke, Krankenhäuser, Kindergärten, etc. unterhalte. „Aber wenn wir Jesus dabei nicht im Mittelpunkt haben, dann ist es zu wenig“, sagte der Erzbischof am Sonntag anlässlich des diesjährigen Ordenstags in Bamberg St. Urban.

Der Oberhirte verwies auf die heilige Gertrud von Helfta, die mit ihrem Leben deutlich gemacht habe, worauf es in der Kirche und vor allem im Ordensleben ankomme und was die Kirche in ihrer derzeitigen Krise retten könne. Während ihres Lebens im Kloster, in das sie von ihren Eltern schon als Kind gebracht wurde, habe sie gespürt, dass sie noch nicht am Ziel ihres gottgeweihten Lebens angekommen war. Sie wurde krank und leidend, bevor es zu ihrer Bekehrung kam, was sie selbst so beschrieb: „Jesus nahm mich, erhob mich und stellte mich neben sich.“ Von da an lebte sie nur noch für Jesus in all ihrem Beten und Arbeiten.

„Dieses Leben für ihn, mit ihm und durch ihn, muss uns geschenkt werden“, betonte der Erzbischof. Wenn wir mit Jesus verbunden sind, dann ist auch nicht mehr so wichtig, was man tut, ob wir wenige sind oder viele, ob wir jung oder alt sind. Entscheidend ist nur eins: mit ihm verbunden sein und aus ihm leben.“ Dies sei vielleicht in den vergangenen Jahren in der Kirche zu kurz gekommen. „Die gegenwärtige Krise möchte uns für das eine Notwendige öffnen: für Jesus Christus, unseren Herrn“, so Schick.

Foto Erzbischof Schick: © Erzbistum Bamberg


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