Erzbischof: Minderheit verursacht religiöse Konflikte in Nigeria

7. November 2012 in Weltkirche


Der nigerianische Erzbischof Ignatius Ayau Kaigama warnt davor, religiöse Konflikte zwischen Christen und Muslimen zu dramatisieren.


München (kath.net/KNA) Der nigerianische Erzbischof Ignatius Ayau Kaigama (Foto) warnt davor, religiöse Konflikte zwischen Christen und Muslimen zu dramatisieren. Schuld an den «ungerechtfertigten Angriffen» auf Christen in Nigeria sei eine Minderheit, die terroristische Gruppe Boko Haram, sagte Kaigama am Dienstag in München bei einer Tagung zum Thema «Menschenrecht Religionsfreiheit». Diese Gruppe stelle die größte Bedrohung für das Land dar. Die Mitglieder seien bereit zu töten und zu sterben. Christen könnten oft nicht ohne Sicherheitsdienst Gottesdienst feiern.

Dennoch dürfe von dieser fundamentalistischen Gruppe nicht auf alle Muslime geschlossen werden, warnte der Erzbischof von Jos weiter. Die Mehrheit der Mitglieder beider Religionen wolle friedlich zusammenleben. In Jos etwa hätten Muslime Christen zum Fastenbrechen eingeladen. Als Lösungsvorschläge für ein friedliches Zusammenleben im Land nannte Kaigama eine stärkere Waffenkontrolle und mehr Investitionen in Infrastruktur, Bildung und Gesundheit.

An die internationale Gemeinschaft appellierte Kaigama, das westafrikanische Land nicht zu vergessen. «Nicht in Nigeria zu investieren, heißt, die Terroristen zu unterstützen.» Die internationalen Medien könnten zu einer Lösung beitragen, indem sie Vorfälle nicht als muslimisch-christliche Konflikte aufbauschten, sondern zeigten, dass die Taten Angriffe einer islamistischen Minderheit seien. - Organisiert hat die zweitägige Konferenz die CSU-nahe Hanns-Seidel-Stiftung zusammen mit der katholischen Gemeinschaft Sant'Egidio.

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