Präses Schneider würde im Extremfall auch beim Suizid begleiten

5. November 2012 in Aktuelles


EKD-Präses Nikolaus Schneider: «Wenn ein Mensch intensiv darum bittet, dann mache ich mir nach der reinen Lehre auch die Hände schmutzig»


Timmendorfer Strand (kath.net/KNA) Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Präses Nikolaus Schneider, würde im Extremfall auch Schwerkranke seelsorgerlich begleiten, die sich zum Suizid entschieden haben. «Wenn ein Mensch intensiv darum bittet, dann mache ich mir nach der reinen Lehre auch die Hände schmutzig», sagte Schneider während der Debatte über seinen Ratsbericht vor der EKD-Synode am Sonntagabend in Timmendorfer Strand.

In dem Bericht hatte Schneider geschrieben: «Gleichwohl wird es Situationen geben, in denen auch Christen und Christinnen die Entscheidung von Menschen für ein selbstbestimmtes Sterben gegen ihre eigene Überzeugung respektieren und ihre eine mitfühlende und seelsorgerliche Begleitung nicht verweigern.» Mehrere Kirchenparlamentarier baten daraufhin um Klarstellung. Schneider betonte dabei, dass es für ihn in solchen Fällen auf eine qualifizierte Beziehung zu den Betreffenden ankomme. «Aber wenn es Spitz auf Knopf kommt, dann sind wir für die Menschen da und nicht für die Sauberkeit unserer Position.»

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