Neurowissenschaftler wirft nach Nahtod-Erlebnis seine Theorien um

17. Oktober 2012 in Spirituelles


Sieben Tagen im Koma, die höheren Gehirnfunktionen waren völlig ausgeschaltet – doch der amerikanische Neurochirurg Eben Alexander ist nun überzeugt, dass das Gehirn nicht einfach unser Bewusstsein hervorbringt. Von Petra Lorleberg


Lynchburg (kath.net/pl) „Als Neurochirurg hatte ich nicht an das Phänomen der Nahtoderlebnisse geglaubt“, sondern daran, dass es „gute wissenschaftliche Erklärungen für die außerkörperlichen Himmelsreisen“ gebe, „welche von jenen beschrieben werden, die dem Tod knapp entkommen waren“. Das änderte sich jedoch grundlegend, nachdem der amerikanische Neurochirurg Eben Alexander im Jahr 2008 selbst eine Nahtoderfahrung hatte. Er berichtete nun im „Newsweek Magazin“ über seine Nahtod-Erlebnisse. Der Artikel wurde auf der amerikanischen Website „The Daily Beast“ online veröffentlicht, diese Website ist mit der „Newsweek“ fusioniert.

Der Wissenschaftler hatte 2008 infolge einer bakteriellen Infektion eine Hirnhautentzündung und war ins Koma gefallen. Bakterien waren „in meine Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit eingedrungen und fraßen mein Gehirn auf“. „Meine gesamte Kortex – also jener Gehirnteil, der die Gedanken und Gefühle kontrolliert und der uns letztlich menschlich macht – war abgeschaltet“, schrieb Ebner im „Newsweek Magazin“. Seine Überlebenschance war gering. „Ich lag für sieben Tage in einem tiefen Koma, mein Körper reagierte nicht, meine höheren Gehirnfunktionen waren völlig offline. Dann, am Morgen meines siebten Tages im Krankenhaus, als die Ärzte erwogen, ob sie die Behandlung fortsetzen sollten, schlug ich plötzlich meine Augen auf.“

„Am Beginn meines Abenteuers war ich an einem Wolkenort“, die Wolken „waren groß, aufgebläht, rosa-weiß und hoben sich stark gegen den tief blauschwarzen Himmel ab“, berichtete der Wissenschaftler weiter in der „Newsweek“. „Höher als die Wolken – unmessbar höher - flogen Scharen transparenter schimmernder Wesen wie in Lichtbögen am Himmel und hinterließen lange, stromartige Linien. Vögel? Engel?“ Diese Worte seien ihm jedoch erst später gekommen, als er seine Erinnerungen aufschrieb. „Doch keines dieser Worte werde diesen Wesen selbst gerecht, welche schlicht völlig anders waren als alles, was ich auf diesem Planeten gekannt habe. Sie waren fortgeschrittener. Höhere Formen. Ein gewaltiger, dröhnender Klang, wie ein glorreicher Gesang, kam von oben herab herunter, und ich fragte mich, ob die geflügelten Wesen diesen produzierten. Als ich später wieder darüber nachdachte, kam es mir so vor, dass die Freude dieser Geschöpfe, die in der Höhe dahinsegelten, solchermaßen war, dass sie dieses Geräusch machen mussten – wie wenn sie schlicht nicht fähig gewesen wären, die Freude aufzubewahren, wenn sie nicht auf diese Art herausgekommen wäre. Der Klang war tastbar und fast materiell, wie ein Regen, den man auf der Haut fühlt und der einen doch nicht nass macht.“ Auf seiner Himmelsreise, so berichtet Alexander, habe er eine Frau getroffen, die zu ihm gesprochen habe, „ohne Worte zu gebrauchen. Die Botschaft ging durch mich hindurch wie der Wind und ich verstand sofort, dass sie wahr war“. Drei Sätze seien ihm gegeben worden: „Du bist für immer zutiefst geliebt und geschätzt“, „du brauchst nichts zu fürchten“, „es gibt nichts, was du falsch machen kannst“. „Es war, wie wenn ich die Regeln für ein Spiel bekommen hätte, welches ich mein Leben lang gespielt hatte, ohne es voll verstanden zu haben.“ Dann, nach einer Erfahrung, die er auf Gott bezogen habe, sei er „zurück“ gesandt worden.

Er habe vor dieser Erfahrung wie die anderen Neurowissenschaftler die Theorie vertreten, dass das Gehirn und hier speziell die Kortex das Bewusstsein hervorbringe. Doch sei diese Theorie durch seine Erlebnisse „zerstört“ worden und er werde den Rest seines Lebens damit verbringen, die wahre Natur des Bewusstseins zu erforschen.

Allerdings wisse er nun schon um die Reaktionen „höflichen Unglaubens“, vor allem bei seinen Medizinerfreunden, wenn er von den enormen Erlebnisse der Woche erzähle, in der sein Gehirn ausgeschaltet war. Einer der wenigen Plätze, wo er keine Schwierigkeiten habe, sei ein Ort, an dem er vorher selten gewesen sei: Die Kirche. Die Farben der Kirchenfenster, so der Neurowissenschaftler, erinnerten ihn nun an die Schönheit der überirdischen Welt. Und, noch wichtiger, ein Gemälde, wie Jesus mit seinen Jüngern das Brot bricht, habe die Botschaft wachgerufen, welche seiner Reise zugrunde liege: „Dass wir geliebt und bedingungslos akzeptiert sind von einem Gott, der noch größer und unergründlich herrlicher ist“, als er als Kind in der Sonntagsschule gelernt habe.

kathTube-Kurzvideo: "Eben Alexander - My Journey into the Afterlife"



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