'Weltkongress der Barmherzigkeit' 2014 erstmals in Lateinamerika

25. September 2012 in Weltkirche


Kolumbianische Bischöfe und Kongress-Präsident Kardinal Schönborn hoffen auf zahlreicheTeilnehmer aus aller Welt in Bogotá - Im Zentrum steht die Bedeutung der Göttlichen Barmherzigkeit für die Neuevangelisierung


Wien-Bogota (kath.net/KAP) Der nächste Apostolische Weltkongress der Barmherzigkeit (World Apostolic Congress on Mercy) findet 2014 in der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá statt. Das gab Kardinal Christoph Schönborn als Präsident des Weltkongresses am Dienstag nach einem Vorbreitungstreffen mit dem kolumbianischen Bischof Julio Hernando Garcia Pelaez und dem französischen Kongress-Generalsekretär Patrice Chocholski in Wien bekannt.

Im Fokus des Treffens vom 14. bis 18. August 2014, zu dem Teilnehmer aus aller Welt erwartet werden, soll die Bedeutung der Göttlichen Barmherzigkeit für die missionarische Kraft der Kirche stehen, kündigte Bischof Garcia an. Garcia wurde von der Kolumbianischen Bischofskonferenz mit der Vorbereitung des Kongresses beauftragt.

Nach Rom (2008) und Krakau (2011) wird damit erstmals ein Barmherzigkeits-Weltkongress außerhalb Europas durchgeführt. Für Kardinal Schönborn signalisiert die Wahl des Veranstaltungsortes, "dass es hier um das Kernthema des Evangeliums und eine ganz wichtige Inspiration für die Kirche von heute geht". Der Kongress verdeutliche, "wie zentral das Thema der Barmherzigkeit für das christliche Leben ist". Durch die Göttliche Barmherzigkeit fänden immer Menschen einen neuen Zugang zum Evangelium.

"Ohne Mission stirbt die Kirche", unterstrich Bischof Garcia. Durch die persönliche Erfahrung der Barmherzigkeit wiederum könne sich die missionarische Kraft der christlichen Gemeinschaft erst entfalten.

Neben einer persönlichen Bekehrung sei für die Zukunft der Kirche auch eine "pastorale Bekehrung" entscheidend. "Barmherzigkeit besteht darin, dass wir nicht auf die Leute warten, sondern hinausgehen, von Tür zu Tür, um die Botschaft der Barmherzigkeit zu bringen", sagte Bischof Garcia: "Wenn eine Pfarre nicht missionarisch ist, hat sie keine Barmherzigkeit."

Neben dem Impuls für die Erneuerung der Kirche erhofft sich die kolumbianische Kirche vom Weltkongress einen Beitrag hin zu einem stabilen Frieden im dem seit Jahrzehnten von Bürgerkriegen und Drogenkonflikten geplagten Land. "Der Weg der Göttlichen Barmherzigkeit ist für uns ein Weg der Hoffnung, denn Kolumbien braucht einen Weg des Friedens", sagte Bischof Garcia.

Die Göttliche Barmherzigkeit ist einer der Schlüsselbegriffe des Pontifikats von Papst Johannes Paul II. (1978-2005). Im "Heiligen Jahr" 2000 führte er den ersten Sonntag nach Ostern als "Fest der göttlichen Barmherzigkeit" ein und sprach die Ordensfrau Faustyna Kowalska (1905-38) heilig, deren Visionen ein bedeutender Impuls für die "Spiritualität der Barmherzigkeit" waren.

Johannes Paul II. starb 2005 genau am Vorabend des "Sonntags der Barmherzigkeit". Bei seinem letzten Polenbesuch 2002 hatte er zuvor in Krakau-Lagiewniki, dem Wirkungsort von Sr. Faustyna, das neue Heiligtum der göttlichen Barmherzigkeit geweiht. "Außer der Barmherzigkeit Gottes gibt es keine andere Quelle der Hoffnung für die Menschen", betonte er damals.

Die Idee zu den Barmherzigkeits-Weltkongressen entstand nach dem Tod des Wojtyla-Papstes bei einem Bischofs- und Priestertreffen mit Kardinal Schönborn in Krakau und wurde von Papst Benedikt XVI. bereitwillig aufgegriffen. Das Programm der Kongresse besteht aus Vorträgen, Zeugnissen und Möglichkeiten der Begegnung untereinander. Einen wesentlichen Teil nimmt stets das gemeinsame Gebet ein.

Neben den Weltkongressen gibt es seit einigen Jahren auch kontinentale Barmherzigkeits-Kongresse, berichtete Patrice Chocholski. So findet Ende Oktober in Bangkok der zweite asiatische Barmherzigkeitskongress statt. An dem dreitägigen Treffen in Thailand würden auch buddhistische Gläubige teilnehmen, so der französische Priester, der neben seiner Funktion als Generalsekretär der Barmherzigkeits-Weltkongresse Pfarrer in Lyon ist: "Das zeigt, dass Katholiken, andere Christen und Buddhisten überzeugt sind, dass Barmherzigkeit als ein gemeinsames Thema für die Zukunft in einer globalisierten Welt entscheidend sein wird."

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