Schweiz: Bischöfe suchen Gespräch mit Pfarrei-Initiative

21. September 2012 in Schweiz


Bischöfe Büchel, Huonder und Gmür distanzieren sich von den behaupteten "Selbstverständlichkeiten" – Bischöfe zeigten sich erstaunt, dass die Proponenten vor dem Gang in die Öffentlichkeit nicht zuerst das Gespräch gesucht hatten.


Zürich (kath.net/KAP) Die Bischöfe von St. Gallen, Chur und Basel haben Vertreter der Schweizer "Pfarrei-Initiative" zu einem "klärenden Gespräch" eingeladen. Laut einer Meldung der schweizerischen katholischen Nachrichtenagentur KIPA/APIC vom Donnerstag zeigten sich die Bischöfe Markus Büchel (St. Gallen), Vitus Huonder (Chur) und Felix Gmür (Basel) "erstaunt" darüber, dass die Proponenten der Kirchenreformbewegung nicht ihrerseits das Gespräch suchten, bevor sie sich an die Öffentlichkeit wandten.

Bisher haben rund 190 Seelsorger und Seelsorgerinnen die Pfarrei-Initiative nach dem Vorbild der österreichischen Pfarrer-Initiative unterzeichnet. Sie solle ein "Impuls zu mehr Ehrlichkeit" sein und unter den Schweizer Seelsorgern "benennen, was heute bereits Alltag" sei.

Als "selbstverständlich" erachten die Unterzeichner der Pfarrei-Initiative u.a. Interkommunion mit Angehörigen anderer Kirchen, Segen für wiederverheiratete Paare, Homilie kompetenter Laien in Eucharistiefeiern und dass Menschen unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung mit allen Rechten und Pflichten zur Kirche gehören.

Die von der Initiative benannten "Selbstverständlichkeiten" seien "keine gangbaren Wege", um die Seelsorge verantwortungsvoll zu gestalten, hielten die drei Bischöfe demgegenüber in ihrer gemeinsamen Stellungnahme fest. Verantwortungsvolle Seelsorge geschehe immer in Zusammenarbeit und Einheit mit den Bischöfen und der Weltkirche. Darüber soll es nun zu einem Dialog kommen, so der Wunsch der Bischöfe.

Am 10. September trat die Pfarrei-Initiative Schweiz erstmals an die Öffentlichkeit. Zu den bisher 190 Unterzeichnern gehören Laientheologen, zahlreiche Priester und auch Ordensmänner und Dekane.

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