Bischof verlegt Amtssitz von Kuwait nach Bahrain

11. August 2012 in Aktuelles


Bischof Ballin darf in Bahrain eine neue Kirche bauen.


Vatikanstadt (www.kath.net/ KNA)
Der für den nördlichen Teil der Arabischen Halbinsel zuständige Bischof Camillo Ballin hat seinen Amtssitz von Kuwait nach Bahrain verlegt. Der Inselstaat liege geografisch günstiger und biete bessere Anreisemöglichkeiten für Kirchenkonferenzen, sagte er Radio Vatikan am Freitag. Das Königreich Bahrain begründete die Verlegung unter anderem mit der „religiösen und kulturellen Offenheit“ des Landes. Im vergangenen Jahr hatte die Regierung Bahrains Demonstrationen gegen das Königshaus und für Reformen brutal niederschlagen lassen.

Menschenrechtsorganisationen haben die Situation in dem Golfstaat wiederholt kritisiert. Exzessive Gewalt gegen Demonstranten, Unterdrückung der Opposition, willkürliche Festnahmen und Folter seien an der Tagesordnung.

Zum Apostolischen Vikariat Nordarabien gehören neben Kuwait und Bahrain auch Katar und Saudi-Arabien. Bei den rund zwei Millionen Katholiken, die Ballin seelsorglich betreut, handelt es sich seinen Angaben zufolge fast ausschließlich um Migranten und Gastarbeiter.

Die Katholiken in seinem Vikariat stammten vor allem von den Philippinen, aus Indien, Bangladesch und Sri Lanka, sagte der aus Norditalien stammende Bischof. In Kuwait lebten rund 350.000 Katholiken, ebenso viele in Katar. In Bahrain liege die Zahl zwischen 100.000 und 140.000, in Saudi-Arabien bei etwa einer halben Million.

Zu den besonderen seelsorglichen Herausforderungen gehörten die unterschiedlichen Nationalitäten, Sprachen, Kulturen und Riten, so Ballin. Neben katholischen Lateinern betreue er Maroniten, Kopten, Syro-Malabaren und Syro-Malankaren. Die Unterschiede führten mitunter zu Spannungen, sie unter einen Hut zu bringen bedeute eine „Quadratur des Kreises“. Eine weiteres Probleme ergebe sich aus den begrenzten Räumlichkeiten. Daher sei er sehr erfreut, dass ihm in Bahrain nun ein Terrain von 9.000 Quadratmetern angeboten worden sei, auf dem er eine neue Kirche bauen könne.

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