Belgien: Kloster verteidigt Aufnahme Michelle Martins

7. August 2012 in Weltkirche


Die belgischen Ordensschwestern, die Dutroux' Ex-Frau und Komplizin Michelle Martin aufnehmen wollen, haben ihre Entscheidung in einem Brief an die Eltern der Opfer verteidigt.


Brüssel (kath.net/KNA) Die belgischen Ordensschwestern, die Dutroux' Ex-Frau und Komplizin Michelle Martin aufnehmen wollen, haben ihre Entscheidung in einem Brief an die Eltern der Opfer verteidigt. Obwohl die Taten Martins «verwerflich» seien, hätten die Schwestern «ihren Auftrag verfehlt», wenn sie ihr kein Obdach geben würden, zitieren belgische Medien (Montag) aus dem Brief. «Das ist unsere Aufgabe», betonen die Ordensfrauen. Weiter heißt es in dem Schreiben: «Was wäre die Welt für ein Ort, wenn niemandem eine Zukunft gegönnt wird, der jemals eine Sünde begangen hat?»

Jean Lambrecks, der Vater eines der getöteten Mädchen, hatte die Ordensfrauen in einem Brief gebeten, ihre Zusage, Martin nach der Freilassung Unterschlupf zu gewähren, zurückzunehmen. Am Wochenende hatten in Namur und vor dem Kloster in Malonne Hunderte gegen die vorzeitige Freilassung Martins demonstriert.

Vergangene Woche hatte die belgische Justiz entschieden, Martin wegen guter Führung auf Bewährung und unter Auflagen vorzeitig freizulassen. Der Oberste Gerichtshof wird sich bis Ende des Monats zu möglichen Verfahrensfehlern äußern. Solange bleibt Martin in Haft. Im August 1996 war sie gemeinsam mit dem Kinderschänder Marc Dutroux verhaftet und 2004 zu 30 Jahren Haft verurteilt worden. Inzwischen hat sie 16 Jahre ihrer Haftzeit abgesessen. Das Urteil gegen sie erging, weil sie zwei junge Mädchen in einem Kellerversteck verhungern ließ.

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