Christdemokraten für das Leben setzen sich für 'Babyklappen' ein

31. Juli 2012 in Deutschland


CDL-Landesverband Berlin stellt sich gegen die Pläne von Familienministerin Schröder


Berlin (kath.net/idea) Für die weitere Zulassung von „Babyklappen“ und anonymer Geburten macht sich der Berliner Landesverband der Christdemokraten für das Leben e.V. (CDL) stark.

Die Lebensschützer stellen sich damit gegen Pläne von Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU). Die Ministerin will zwar die „Babyklappen“ nicht verbieten, allerdings sollen auch keine neuen mehr eingerichtet werden. Bestehende Klappen sollen für acht Jahre Bestandsschutz erhalten. Anonyme Geburten sollen verboten werden.

Schröder setzt stattdessen auf „vertrauliche Geburten“. Ihre Pläne sehen vor, dass die Frau bei einer Schwangerschaftsberatungsstelle ein Pseudonym für sich sowie einen weiblichen und einen männlichen Vornamen für das Ungeborene wählt. Diese werden an Klinik, Krankenkasse und Standesamt weitergereicht. Die Beratungsstelle verwahrt einen versiegelten Umschlag mit den Daten der Mutter. Mit 16 kann das Kind dann erfahren, wer seine Mutter ist. Jeder Mensch habe ein Recht auf Kenntnis seiner Herkunft, und dieses Recht habe der Staat zu schützen, heißt es aus dem Ministerium.

Der Landesvorsitzende der CDL Berlin, Stefan Friedrich, kritisiert diese Pläne als wirklichkeitsfremd: „‚Babyklappen‘ und anonyme Geburten sind eine ultima ratio, um menschliches Leben zu schützen und den leiblichen Müttern in ihrem schweren Gewissenskonflikt beizustehen. Schröders Argumentation, das angebliche ‚Recht auf Herkunft‘ rechtfertige ein Verbot vertraulicher Geburten und der ‚Babyklappen‘, zeugt von einer traurigen Realitätsblindheit und sozialer Kälte.“ Gerade eine christliche Volkspartei müsse alles tun, menschliches Leben in allen Phasen des Seins zu schützen. Dies gelte insbesondere für das ungeborene Leben und ungewollt Schwangere in sozial schwierigen Situationen.

Unterstützung für Berliner Gesundheitssenator

Damit unterstützen die Lebensschützer den Berliner Gesundheitssenator Mario Czaja (CDU). Dieser hatte sich ebenfalls für den Erhalt der „Babyklappen“ ausgesprochen. Gäbe es das Angebot einer anonymen Geburt nicht, kämen viele junge Frauen in einer Krisensituation gar nicht erst ins Krankenhaus, erklärte er. Seit 1999 wird in Deutschland von kirchlichen und freien Trägern der Schwangeren-, Kinder- und Jugendhilfe sowie von Krankenhäusern die Möglichkeit zur anonymen Kindsabgabe und Geburt angeboten. Nach Schätzungen wurden seither etwa 500 „Findelkinder“ geboren. Die „Babyklappen“ und anonymen Geburten sind allerdings rechtlich und ethisch umstritten. Der Deutsche Ethikrat hatte nach einer Mehrheitsentscheidung im November 2009 empfohlen, diese Einrichtungen zu schließen. Durch anonyme Geburten werde das Recht des Kindes auf Kenntnis seiner Herkunft verletzt. Die Befürworter stellen das Recht auf Leben über diese Bedenken.


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