Kammerdiener bittet Papst um Vergebung

25. Juli 2012 in Aktuelles


Paolo Gabriele hat sich laut Informationen einer italienischen Zeitung in einem Brief bei Benedikt XVI. entschuldigt


Rom (kath.net/KAP) Der päpstliche Kammerdiener Paolo Gabriele hat Papst Benedikt XVI. nach Informationen der italienischen Tageszeitung "Corriere della Sera" in einem Brief um Vergebung für den Diebstahl vertraulicher Dokumente gebeten. Gabriele versichere in dem persönlichen Schreiben auch, dass er keine Komplizen gehabt habe, berichtet die Zeitung am Dienstag unter Berufung auf dessen Anwalt Carlo Fusco. Der Brief sei der mit Ermittlungen in der "Vatileaks"-Affäre beauftragten Kardinalskommission übergeben worden.

Es handele sich um eine persönliche Entscheidung seines Mandanten, die mit dem gegen ihn laufenden Verfahren nichts zu tun habe, sagte der Anwalt der Zeitung. Zugleich teilte Fusco mit, dass Gabriele zu keinem Zeitpunkt beschuldigt worden sei, planvoll gemeinsam mit anderen Vertrauten des Papstes gehandelt zu haben.

Der päpstliche Kammerdiener war am 23. Mai von der vatikanischen Gendarmerie verhaftet worden, nachdem in seiner Wohnung vertrauliche Unterlagen aus den päpstlichen Privatgemächern sichergestellt worden waren. Am vergangenen Samstag wurde er nach Abschluss der Vernehmungen durch den Untersuchungsrichter in einen Hausarrest entlassen. Ihm drohen wegen "schweren Diebstahls" bis zu sechs Jahre Haft. In den kommenden Tagen entscheidet der Untersuchungsrichter, ob dieser Verdacht hinreichend begründet ist. Im Falle einer Bestätigung folgt voraussichtlich im Herbst der Prozess vor dem vatikanischen Tribunal.

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