Australien: 8 Monate Gefängnis für Lebensschützer

11. Mai 2012 in Aktuelles


Ein siebenfacher Familienvater wurde zu einer achtmonatigen Haftstrafe verurteilt. Hintergrund sind friedliche Blockaden von Abtreibungskliniken, an denen der Lebensschützer in den letzten zehn Jahren teilgenommen hat.


Brisbane (kath.net/LSN/jg)
Der australische Lebensschützer Graham Preston hat letzte Woche eine achtmonatige Haftstrafe angetreten. Er hatte sich geweigert, 8.000 australische Dollar Strafe zu zahlen, die er in zehn Jahren wegen friedlicher Blockaden vor Abtreibungskliniken erhalten hatte.

Preston gehört der Gruppe „Protect Life“ an, die im Rahmen friedlicher Kundgebungen die Eingangstüren von Abtreibungskliniken blockiert. Die Demonstranten setzen sich dabei auf den Boden vor den Türen und halten Fotos von zehn bis zwölf Wochen alten Babies im Uterus und Schilder mit Parolen für den Lebensschutz in den Händen.

Die Polizei löst diese sogenannten „Sit-ins“ regelmäßig auf. Die Demonstranten werden zu Geldzahlungen verurteilt. Preston, der selbst sieben Kinder hat, lehnt die Zahlung des Bußgeldes prinzipiell ab, weil nach seiner Ansicht der Schutz Unschuldiger nicht als Verbrechen gelten sollte und daher nicht zu bestrafen sei. Würde er die Strafe zahlen, würde er anerkennen, dass er etwas Falsches getan habe, sagte er in einem Interview.

Sein Einsatz für die Ungeborenen hat ihm bereits fünf Gefängnisaufenthalte eingebracht, während der er insgesamt mehr als zehn Monate in Haft war. Dies ist wohl ein Grund für die lange Haftstrafe. Im australischen Bundesstaat Queensland entspricht ein Tag Gefängnis in etwa 100 Dollar. Preston, der als Wiederholungstäter gilt, muss für den selben Betrag drei Tage ins Gefängnis.

Abtreibung ist in Queensland verboten. Ausgenommen sind Schwangerschaften, die das Leben, die körperliche oder geistige Gesundheit der Mutter gefährden oder wenn das Baby ist nach der Geburt nicht lebensfähig ist.


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