Jetzt sogar Vatikan-Kritik an Obamas Versicherungsreform

12. April 2012 in Weltkirche


US-Kurienkardinal Burke: Verhütungsmittel und Sterilisationen über Gesundheitsvorsorge zu finanzieren, ist moralisch "nicht zu rechtfertigen"


Vatikanstadt-Washington (kath.net/KAP) Kurienkardinal Raymond Burke sieht geplante Versicherungs-Pflichtleistungen für Familienplanung in den USA als moralisch "nicht zu rechtfertigen" an. Katholische Arbeitgeber, die Leistungen wie Verhütungsmittel über die Gesundheitsvorsorge finanzierten, wirkten materiell und formell an einer Sünde mit, erklärte der aus den USA stammende Kardinal und Präfekt des Obersten Vatikan-Gerichtshofes laut dem katholischen Privatsender EWTN.

Burke ist der erste hochrangige Vatikanvertreter, der sich zu dem umstrittenen Teil der US-Gesundheitsreform äußert. Die Maßgabe sieht vor, dass Arbeitgeber für ihre Beschäftigten Versicherungen abschließen, die auch Verhütungsmittel, die "Pille danach" und Sterilisationen abdecken. Religiöse Arbeitgeber im engeren Sinn sind davon ausgenommen, nicht aber Unternehmen in religiöser Trägerschaft wie Krankenhäuser oder Universitäten. Die katholischen US-Bischöfe laufen dagegen Sturm, kath.net hat bereits mehrfach berichtet.


Burke stärkte den US-Bischöfen in ihrem Widerstand gegen das Gesetz den Rücken. Pflicht der Oberhirten sei, ihre Gläubigen zu schützen. "Wenn eine Person oder eine Regierung versucht, die Herde bei einer der grundlegendsten Vorschriften zum Handeln gegen das eigene Gewissen zu zwingen, müssen die Bischöfe jene verteidigen, die ihrer pastoralen Sorge anvertraut sind", sagte Burke, der von 2004 bis 2008 Erzbischof von Saint Louis war. Die Versicherungsreform stehe in Widerspruch gegen das fundamentale Recht auf freie Ausübung des Gewissens, so der Leiter des Gerichts der Apostolischen Signatur.

Weiterführendes kathTube-Video: US-Katholiken in der Feuerprobe. Katholisches Motivationsvideo (Test of Fire: Election 2012)


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