Kubas Fernsehen wird erstmals Karfreitagsgottesdienst senden

6. April 2012 in Weltkirche


Auch darf erstmals eine öffentliche Kreuzwegprozession stattfinden. Papst Benedikt hatte bei seinem Besuch in Kuba die volle Einhaltung aller Menschenrechte einschließlich der Religionsfreiheit angemahnt.


Havanna (kath.net/KNA) Erstmals seit der Revolution 1959 wird in Kuba der Karfreitag als Feiertag begangen. In einer Premiere überträgt das Staatsfernsehen den Gottesdienst zum Tod Jesu aus der katholischen Kathedrale von Havanna. Die Predigt von Kardinal Jaime Ortega werde live auf dem Bildungskanal Educacion 1 ausgestrahlt, erklärte der Sprecher des Erzbistums, Orlando Marquez, laut kubanischen Medienberichten (Donnerstag Ortszeit).

Regierungschef Raul Castro hatte auf persönliche Bitte von Papst Benedikt XVI. bei dessen Besuch Ende März den Karfreitag zum nationalen Feiertag erklärt. Die Regelung gilt zunächst nur ausnahmsweise. Erst später will der Ministerrat in Havanna laut amtlichen Quellen darüber befinden, ob daraus eine dauerhafte Regelung wird. Der Karfreitag als Feiertag wurde in Kuba in den 60er-Jahren abgeschafft.

Ebenfalls als Neuerung findet an diesem Karfreitag eine öffentliche Kreuzweg-Prozession statt. Der Zug zum Gedenken an die 14 Leidensstationen Jesu führt nach Angaben des Erzbistums von der Kathedrale rund einen Kilometer weit durch das historische Zentrum zur Kirche «Cristo del Buen Viaje».

Vatikansprecher Federico Lombardi hatte den Schritt der Regierung in Havanna bereits vor einer Woche als «sehr positives Signal» gewürdigt. Anlässlich der Kuba-Reise Johannes Pauls II. im Jahr 1998 hatte der damalige Präsident Fidel Castro eine entsprechende Bitte um die Wiedereinführung eines Weihnachtsfeiertages gewährt. Dieser Feiertag gilt bis heute.

Benedikt XVI. hatte vom 26. bis 29. März im Rahmen seiner Lateinamerikareise Kuba besucht. Dabei war er auch mit Staatschef Raul Castro sowie mit dessen Bruder Fidel zusammengetroffen. Bei verschiedenen Ansprachen mahnte der Papst die volle Einhaltung aller Menschenrechte einschließlich der Religionsfreiheit an. Auch forderte er mehr Freiraum für die katholische Kirche im öffentlichen Leben.

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