Wenn Jesuitenpatres 'Sex-Kurse' organisieren

2. April 2012 in Schweiz


Penetration stehe als "Vollzug patriarchaler Besitzergreifung" - Schweizer Jesuiten wollen jetzt im Lasalle-Haus in Kursen katholischen (?) Ehepaaren (?) erklären, was diese schon immer (nicht) wissen wollten


Zürich (kath.net)
Im Lassale-Haus der Schweiz, das von Jesuiten geführt wird, werden ab Mai jetzt auch Kurse "Raum und Zeit für Sinnlichkeit" angeboten. Schweizer Medien sprechen in dem Zusammenhang von "Sexkursen", eine Bezeichnung, die von Christian Rutishauser, dem verantwortlichen Jesuiten, allerdings abgelehnt wird. In der Luzerner-Zeitung darf Rutishauser dann seine Kurse bewerben und behauptet dort, dass die Kirche bis jetzt tatsächlich "vor allem Verbote" ausgesprochen habe und "Rahmenbedingen für die Sexualität" gesetzt habe (Ehe). "Früher war Sex ein Tabu und man hat über Glaube gesprochen. Heute ist oft der Glaube ein Tabu und man redet viel über Sex.", meint der Jesuit und behauptet dann, dass eine "unfreie, kirchliche Moral" die Sexualität bis heute belaste, Beweise für diese Behaupung bringt er allerdings nicht. Und Rutishauser bedient dann weiter Klischees über die katholischen Kirche, die mit der Realität angesichts der immer stärkeren Verbreitung der Natürlichen Empfängnisregelung (NER) wenig zu tun haben. "Meistens ist Sex nur als Voraussetzung zum Kinderzeugen verstanden worden. Wir wollen mit unserem neuen Kurs, der neben Impulsreferaten, Meditationen, Gruppen- und Paargesprächen auch Körperübungen und «Zeiten der Liebe» beinhaltet, gerade diesen Eigenwert der Sexualität für den Alltag von Paaren ausbuchstabieren.", erklärt der Jesuit, der dann zum Abschluss mit feministischen Thesen um sich wirft und ernsthaft behauptet, dass Penetration für einen "Vollzug patriarchaler Besitzergreifung" stehe. In einer emanzipierten Gesellschaft geht dies laut Rutishauser nicht mehr.

Der unter dem Stichwort „Gender“ angebotene Kurs enthält in den Kursbedingungen keinen Hinweis darauf, ob ein Teilnehmerpaar (christlich) verheiratet sein muss, ob es wenigstens eine irgendwie verbindliche Entscheidung füreinander getroffen haben muss oder ob es heterosexuell sein muss. Als Zielgruppe wird nur angegeben: „Paare, die neue Anregungen für liebevolles körperliches Zusammenspiel aufnehmen und umsetzen wollen“.


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