Bischof Fellay: Non possumus!

3. Februar 2012 in Aktuelles


Die Priesterbruderschaft St. Pius X. kann den Vorschlag des Heiligen Stuhls zur Überwindung der Trennung von Rom nicht unterschreiben. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Der Generalobere der Priesterbruderschaft St. Pius X. (FSSPX) Bernard Fellay hat sein „Non possumus“ zum Vorschlag des Heiligen Stuhls gesprochen, mit dem die Trennung von Rom überwunden werden sollte. In einer Predigt
im Priesterseminar „St Thomas Aquinas“ in Winona (Minnesota, USA) erklärte der Bischof am gestrigen 2. Februar, dass die Bruderschaft zu einem Nein gezwungen sei.

Bischof Fellay sagte, dass der Heilige Stuhl alle Forderungen der FSSPX auf einer praktischen Ebene akzeptiert und das erste Angebot vom 14. September 2011 verbessert habe. Dennoch bleibe eine tiefe doktrinelle Distanz bestehen. Laut Fellay fordere die Päpstliche Kommission „Ecclesia Dei“, dass es die FSSPX akzeptiere, dass die kontroversen Punkte des II. Vatikanischen Konzils wie der Ökumenismus und die Religionsfreiheit in Kontinuität mit der beständigen Lehre der Kirche gelesen werden müssten.

Das Problem besteht für Fellay darin, dass der Heilige Stuhl als Beispiel für die Kontinuität zwischen der traditionellen Lehre der Kirche und den Lehren des II. Vatikanischen Konzils gerade die Fragen des Ökumenismus und der Religionsfreiheit vorlege, „wie diese vom Katechismus der Katholischen Kirche interpretiert werden“. Diese aber seien Gegenstand der Kritik seitens der FSSPX am Konzil.

„Ich denke, dass es keine größere Verwirrung geben könnte“, so Fellay. Für den Generaloberen steht fest, dass der Heilige Stuhl einen anderen Begriff von „Tradition“ und vielleicht sogar von „Kohärenz“ habe.

„Und aus diesem Grund waren wir gezwungen, nein zu sagen. Wir werden nicht unterschreiben. Wir kommen im Prinzip überein, doch wir sehen, dass die Schlussfolgerungen das Gegenteil sind“, so der Generalobere. Die FSSPX habe dem Heiligen Stuhl eindeutig zu verstehen gegeben:

„Wenn ihr uns so, wie wir sind, akzeptiert, ohne Veränderungen, ohne uns zu zwingen, diese Dinge zu akzeptieren, dann sind wir bereit. Wenn ihr aber wollt, dass wir diese Sachen akzeptieren, dann sind wir es nicht“.

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