Tauziehen um neue Klostergemeinschaft für Weingarten

2. Februar 2012 in Deutschland


Rottenburg-Stuttgart: Kommt die Gemeinschaft St. Martin ins Bistum? Weihbischof Renz sieht die Gemeinschaft positiv "In gutem Sinne konservativ" - Auch das Stift Heiligenkreuz möchte Renz ansprechen


Stuttgart (kath.net)
Eine neue Gemeinschaft für das Kloster Weingarten müsse „auf Facebook präsent sein“. Dies meint der Stuttgarter Weihbischof Thomas Maria Renz, der vom Bistum Stuttgart mit der Suche nach einer neuen Gemeinschaft für das Kloster Weingarten beauftragt ist, jetzt bei einem Gespräch mit der Schwäbischen Zeitung. Seit einigen Monaten sucht das Bistum eine neue Gemeinschaft für das Kloster Weingarten. Im Frühjahr möchte Bischof Gebhard Fürst sich in diesem Zusammenhang die Priestergemeinschaft Sankt Martin in Frankreich ansehen. Die Gemeinschaft gehört zu den neuen aufstrebenden romtreuen Gemeinschaften aus Frankreich und zieht vor allem junge Menschen an. Die Gemeinschaft besteht inzwischen aus knapp achtzig Priestern und Diakonen sowie ca. 40 Priesteramts- und Diakonatskandidaten. Die Liturgie feiert sie im Novus Ordo in lateinischer Sprache.

Renz schätzt den Stil der Gemeinschaft: "Alle jungen Gemeinschaften orientieren sich an der Tradition.“ In gutem Sinne konservative, also auch wertorientierte Leute, „die Kante zeigen“, könnten zu einer „guten Auseinandersetzung“ und einer guten Entwicklung in der Folge führen. Aus Frankreich gäbe es von fünf bis sechs Kardinälen und Bischöfen positive Rückmeldungen. "Die meisten Rückmeldungen waren positiv“, sagt Renz.

Die Suche könne allerdings bis zu 10 Jahre dauern. "Wir brauchen eine Gemeinschaft, die nach Weingarten passt, die sich in das Umfeld von Hochschule, Akademie und Gemeinde einfügt." Im Bistum gäbe es Zweifel, ob die französische Gemeinschaft Saint Martin diese Eignung für den Martinsberg mitbringt, allerdings seinen diese Zweifel nicht ungewöhnlich.Eine neue Gemeinschaft in Weingarten aber müsste sich den hiesigen Gepflogenheiten anpassen, betont der Weihbischof: "Wir müssen ihnen unsere Art, wie wir uns Kirche vorstellen, zeigen." Gemeint ist laut der Schwäbischen Zeitung damit, dass Frankreich einem völlig "anderem Kirchensystem" folge, beispielsweise ohne Kirchengemeinderat. Renz meinte dazu, dass man sich alle Optionen offen halte und mehrgleisig fahre. "Die Gemeinschaft muss jung, anziehend, attraktiv und offen sein. Sie sollte sich auf einem hohen intellektuellen Niveau bewegen und mit modernen Medien auskennen.“ (A.d.Red.Die Gemeinschaft ist übrigens auf Facebook vertreten, sogar mehrfach.) Ob es allerdings die Gemeinschaft von St. Martin wird, ist derzeit unklar. Renz möchte sich übrigens unter anderem auch das Zisterzienserkloster im Stift Heiligenkreuz ansehen, die seit Jahren einen unglaublichen Berufungsboom erleben.


Facebook: Amis de la Communauté Saint Martin

www.communautesaintmartin.org



kathTube: KATH.NET-Interview beim Weltjugendtag mit einem österreichischen Seminaristen der Gemeinschaft St. Martin




Foto: © Diözese Rottenburg-Stuttgart


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