Dramatischer Einbruch bei Kirchenzugehörigkeit in Tschechien

16. Dezember 2011 in Aktuelles


Nur noch gut jeder zehnte Tscheche bekennt sich zu einer Kirche. Für Aufsehen sorgte, dass sich 15.000 Bürger als Anhänger der Religion der Jedi-Ritter aus den Science-Fiction-Filmen «Krieg der Sterne» bezeichneten.


Prag (kath.net/KNA) Nur noch gut jeder zehnte Tscheche bekennt sich zu einer Kirche. Gegenüber der Volkszählung von 2001 sank diese Zahl beim diesjährigen Zensus drastisch von mehr als 2,9 auf rund 1,2 Millionen Bürger, wie das nationale Statistikamt am Donnerstag mitteilte. Die Gesamtbevölkerung wird mit 10,56 Millionen beziffert.

Demnach bezeichneten sich von den Christen am weitaus meisten als katholisch. Ihre Zahl sank allerdings gegenüber 2001 von 2,74 Millionen auf 1,08 Millionen. Die Angabe der Religionszugehörigkeit war freiwillig. 1950 hatten sich noch 76 Prozent der Tschechen (6,8 Millionen) zum Katholizismus bekannt. Unmittelbar nach dem Ende des Kommunismus 1991 waren es noch 4,02 Millionen (39 Prozent).

Derzeit zweitgrößte Konfession Tschechiens ist laut der jüngsten Volkszählung die reformierte Evangelische Kirche der Böhmischen Brüder mit rund 52.000 Mitgliedern; 2001 waren es noch fast 120.000. Die hussitische Kirche gaben rund 40.000 als Konfession an (2001: 100.000).

Für Aufsehen sorgte, dass sich 15.000 Bürger als Anhänger der Religion der Jedi-Ritter aus den Science-Fiction-Filmen «Krieg der Sterne» bezeichneten. Ihre Hochburg ist Prag; dort gaben 0,3 Prozent der Einwohner als Religion «Jediismus» an. Tschechien sei dabei kein Einzelfall, betonten die Statistiker. Auch in Großbritannien, Australien und Kanada hätten sich bei Volkszählungen viele Bürger als der «Jedi-Religion» zugehörig erklärt. Vor zehn Jahren spielte sie bei der tschechischen Volkszählung noch keine Rolle.

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