Papst dankt polnischem 'Radio Maryja' für Evangelisierungsarbeit

4. Dezember 2011 in Weltkirche


Benedikt dankt für 20 Jahre aufopfernde Evangelisierungsmission, heißt es in dem am Wochenende veröffentlichten Brief an den Provinzial der polnischen Redemptoristen. Der Sender stärke den katholischen Glauben und ermögliche die Begegnung mit Gott


Torun (kath.net/KNA) Im Namen von Papst Benedikt XVI. hat Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone dem polnischen Kirchensender «Radio Maryja» zu dessen 20-jährigen Bestehen gratuliert. «Benedikt XVI. dankt Ihnen für 20 Jahre aufopfernde Evangelisierungsmission», heißt es in dem am Wochenende veröffentlichten Brief an den Provinzial der polnischen Redemptoristen, Pater Janusz Sok. Der Sender stärke den katholischen Glauben und ermögliche die Begegnung mit Gott.

Das Kirchenoberhaupt freue sich, dass «Radio Maryja» und der mit ihm verbundene TV-Sender «Trwam» die apostolischen Reisen und jeden Mittwoch die Generalaudienzen des Papstes übertrage, so Bertone. Der Brief wurde am Samstag bei einem Festgottesdienst im nordpolnischen Torun (Thorn) verlesen, wo die Radiostation von dem Orden betrieben wird. Seit seinem Bestehen ist «Radio Maryja» immer wieder inner- und außerkirchlich in die Kritik geraten.

Der Danziger Erzbischof Slawoj Leszek Glodz betonte in seiner Predigt, der katholische Sender habe von Anfang an «die Wahrheit über die Kirche verteidigt». «Radio Maryja» diene erfolgreich der Kirche und dem Vaterland. Der Thorner Bischof Andrzej Suski sagte bei dem Gottesdienst: «Ich danke dem Herrgott jeden Tag, dass es in Polen dieses Radio gibt.» Die Jubiläumsfeier des Senders besuchten insgesamt zehn Bischöfe und mehrere tausend Hörer, darunter auch konservative Oppositionspolitiker.

Das Programm ging 1991 am katholischen Hochfest Mariä Empfängnis am 8. Dezember auf Sendung. Mit täglich mehr als einer Million Hörern liegt «Radio Maryja» auf Platz fünf aller polnischen Sender. Das Kirchenradio und dessen Gründer und Chef, Pater Tadeusz Rydzyk, standen wiederholt wegen angeblicher rassistischer und antisemitischer Äußerungen sowie offener Unterstützung rechtskonservativer Parteien in der Kritik. Die Staatsanwaltschaft fand jedoch nie hinreichende Anhaltspunkte für ein Verfahren. Im vergangenen Juni hatte Polens Außenministerium wegen regierungsfeindlicher Äußerungen beim Vatikan gegen Rydzyk protestiert. Darauf ging der Vatikan auf Distanz zu dem Redemptoristenpater. Rydzyk spreche «im eigenen Namen», sagte Vatikansprecher Federico Lombardi damals.

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