Vatikan: Ordensleute müssen enger mit Hierarchie kooperieren

14. November 2011 in Weltkirche


Erzbischof Joseph William Tobin: Man müsse jenen «falschem Gegensatz» überwinden, wonach Ordensleute für eine «prophetische Kirche» stehen, die «ihrer Natur nach der Hierarchie entgegensteht»


Vatikanstadt (kath.net/KNA) Ein hochrangiger Vatikanvertreter hat die Ordensgemeinschaften zu einer engeren Zusammenarbeit mit der katholischen Hierarchie und insbesondere mit den Ortsbischöfen aufgerufen. Man müsse jenen «falschem Gegensatz» überwinden, wonach Ordensleute für eine «prophetische Kirche» stehen, die «ihrer Natur nach der Hierarchie entgegensteht», sagte der Sekretär der Ordenskongregation, Erzbischof Joseph William Tobin, vor 150 italienischen Ordensoberen in Florenz. Daher sei mehr Gemeinschaft und eine engere Zusammenarbeit von Priestern und Ordensleuten in der Seelsorge notwendig, zitiert ihn die Vatikanzeitung «Osservatore Romano» (Sonntag).

Tobin stellte in seinem Vortrag zugleich klar, dass die Kirche nicht mit anderen Formen des gesellschaftlichen Lebens assimilierbar sei. Sie sei weder eine «Handelsgesellschaft» noch ein «Parlament mit unterschiedlichen Parteien» noch ein «Dschungel, wo nur der Stärkste überlebt». Vor diesem Hintergrund sei eine enge und harmonische Zusammenarbeit von Diözesan- und Ordenspriestern dringend geboten. Manche Differenzen seien dadurch entstanden, dass angesichts des Priestermangels immer häufiger Ordenspriester in der Gemeindeseelsorge zum Einsatz kämen. Diese Arbeit stelle neue Fragen an das Charisma der Ordensgemeinschaften, aber auch an die pastoralen Notwendigkeiten in den Gemeinden, so Tobin.

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