Auszeichnungen für Forschungen zur Homosexualität

24. Oktober 2011 in Aktuelles


Ärztin Christl Ruth Vonholdt: Der „Kinsey-Report“, der weltweit zum Schlachtruf sexueller Befreiung geworden sei, baue auf Daten von Kinderschändern auf.


Nürnberg (kath.net/idea) Die Ärztin Christl Ruth Vonholdt (Reichelsheim/Odenwald) und der württembergische Diplom-Sozialarbeiter Markus Hoffmann (Tamm bei Ludwigsburg) haben den erstmals vergebenen Förderpreis der Christlichen Bildungsstiftung erhalten. Diese Organisation steht der Kirchlichen Sammlung um Bibel und Bekenntnis in Bayern nahe. Frau Vonholdt ist Leiterin des Deutschen Instituts für Jugend und Gesellschaft, einer Einrichtung der Offensive Junger Christen. Sie bekam den Preis für ihre Grundlagenarbeit über die Zusammenhänge von Identität, Entwicklung und Homosexualität. Diese Zusammenhänge seien wesentlich für die christliche Bildungsarbeit, hieß es bei der Preisverleihung am 22. Oktober in Nürnberg.

Hoffmann, der die Lebensberatung „Wüstenstrom“ leitet, engagiert sich nach eigenen Angaben für homosexuelle Menschen, die unter seelischen Konflikten leiden und einen Ausweg aus ihrer inneren Zerrissenheit suchen. Nach den Worten des Stiftungsvorsitzenden, Andreas Späth (Windsbach bei Ansbach/Mittelfranken), gibt es in Kirche und Gesellschaft kaum Hilfen für Menschen, die ihre gleichgeschlechtliche sexuelle Orientierung ändern wollen. Hier stehe die Christenheit in einer Bringschuld. Die Auszeichnungen sind mit jeweils 1.000 Euro dotiert.

In einem Grußwort lobte der katholische Weihbischof Prof. Andreas Laun (Salzburg) den Mut von Vonholdt und Hoffmann, trotz gesellschaftlicher Widerstände an der Wahrheit festzuhalten.

Vonholdt brachte Welt des Irrtums zum Einstürzen

In ihrer Laudatio würdigte die Philosophieprofessorin Edith Düsing (Hilchenbach bei Siegen), dass Christl Vonholdt „unbestechlich nach Wahrheit und Erkenntnis“ suche, auch wenn sie damit der Mehrheitsmeinung widerspreche. Mit ihren Forschungen habe sie eine Welt des Irrtums zum Einstürzen gebracht. Sie habe beispielsweise in der Untersuchung „Hört ihr die Kinder weinen?“ „Pädokriminellen, die wie der US-amerikanische Sexualforscher Alfred Kinsey (1894-1956) im Schafspelz von Pseudowissenschaft Frühsexualisierung propagieren“, die Maske vom Gesicht gerissen.

Der „Kinsey-Report“, der weltweit zum Schlachtruf sexueller Befreiung geworden sei und die exklusive Intimgemeinschaft der Ehe durch Forderungen nach Ausleben blanker Triebnatur missachte, baue auf Daten von Kinderschändern auf. Die Medizinerin sorge sich auch um Menschen, über die der Zeitgeist herzlos hinweggehe und die selbst von manchen Vertretern der Kirchen kaum noch hilfreiche Antworten erhielten.

„Das Dogma von der Unumkehrbarkeit homosexueller Orientierung würde für einige Menschen zu einem ausweglosen Käfig der ‚political correctness’, wenn es nicht Zeitgenossinnen wie Christl Vonholdt gäbe, die alle Menschen ernst nehmen, auch diejenigen, die nicht mit einer bestimmten sexuellen Orientierung leben wollen oder leben können und deshalb nach Veränderung suchen.“

Fürst Castell: „Kirche hat Wächteramt verloren“

Das Oberhaupt des ältesten evangelischen Adelsgeschlechts in Bayern, Albrecht Fürst zu Castell-Castell (Castell/Unterfranken), verband seinen Dank für die Arbeit von „Wüstenstrom“ mit Kritik an den Landeskirchen. Dass Kirchenleitungen Pfarrern erlauben können, gleichgeschlechtliche Beziehungen auch im Pfarrhaus zu leben, zeige, dass ihr Handeln nicht mehr allein von bibelwortgetreuer Theologie bestimmt werde. Zeitbedingte Gesellschaftsentwicklung und medizinisch-psychologische Lehrmeinungen beeinflussten die Glaubenslehre. „Unsere Kirche ist zu einer gesellschaftlichen Gruppe geworden, die keine eigenen Maßstäbe mehr setzt und ihr Wächteramt verloren hat“, so Castell. Dagegen biete „Wüstenstrom“ Orientierung und Wegweisung, Hilfe für Konfliktlösungen im eigenen Ich und Seelsorge für Menschen, die dem Bibelwort vertrauen.

Störungen blieben aus

Gegen die Auswahl der Preisträger hatte der Lesben- und Schwulenverband Deutschland (LSVD) protestiert. Er wirft Vonholdt und Hoffmann vor, Homosexuelle umpolen zu wollen. Dass einige im Internet erschienene Aufrufe zur Störung der Veranstaltung folgenlos blieben, zeigt nach Ansicht Späths, dass es keinen Anlass gebe, sich von Ideologen einschüchtern zu lassen.


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