Heilige Faustyna als Kirchenlehrerin im Gespräch

30. September 2011 in Weltkirche


In der katholischen Kirche werden Wünsche laut, die heilige Mystikerin Faustyna Kowalska (1905-1938) zur Kirchenlehrerin zu erheben. Die Idee sei «spontan in verschiedenen Kreisen entstanden», sagte der Krakauer Kardinal Dziwisz.


Krakau (kath.net/KNA) In der katholischen Kirche werden Wünsche laut, die heilige Mystikerin Faustyna Kowalska (1905-1938) zur Kirchenlehrerin zu erheben. Der Krakauer Kardinal Stanislaw Dziwisz kündigte am Donnerstag an, über eine entsprechende Initiative werde bei einem Weltkongress zur «Göttlichen Barmherzigkeit» beraten. Der fünftägige Kongress findet ab Samstag in Krakau statt. Zu ihm werden rund 2.000 Teilnehmer aus 68 Ländern erwartet.

Die Idee der Erhebung zur Kirchenlehrerin sei «spontan in verschiedenen Kreisen entstanden», sagte Dziwisz bei einer Pressekonferenz in der südpolnischen Stadt. «Wenn es der Wille des Kongresses ist, werden wir einen solche Bitte an den Heiligen Vater richten.» Noch stehe man allerdings am Anfang der Überlegungen.

Faustyna Kowalska ist Begründerin einer vor allem in Polen populären Frömmigkeitsform, in deren Zentrum das Vertrauen auf die Barmherzigkeit Gottes steht. Auf die polnische Ordensfrau, die in Krakau wirkte und dort begraben ist, geht der jährliche nachösterliche Barmherzigkeits-Sonntag zurück. Papst Johannes Paul II. (1978-2005) erklärte sie im Jahr 2000 zur Heiligen.

Die Bezeichnung Kirchenlehrer ist ein offizieller Titel, den die katholische Kirche bislang mehr als 30 Heiligen verliehen hat, die sich durch Rechtgläubigkeit der Lehre, Heiligkeit des Lebens oder hervorragende wissenschaftliche Leistung und ausdrückliche Anerkennung durch die Kirche auszeichnen. Die Proklamation erfolgt durch den Papst.

Hauptinitiatoren des Kongresses im Heiligtum der Göttlichen Barmherzigkeit sind Dziwisz und der Wiener Kardinal Christoph Schönborn. An der Veranstaltung wollen auch die Kardinäle Camillo Ruini (Rom), Audrys Backis (Vilnius), Stanislaw Rylko (Vatikan), Justin Rigali (Philadelphia) und Peter Erdö (Budapest) teilnehmen. Auf dem Programm steht auch ein Besuch des ehemaligen deutschen Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau. Der erste Kongress fand 2008 in Rom statt.


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